Dresden
Merken

Solarleuchten könnten dunkle Dresdner Straße kostengünstiger erhellen

Nur drei Laternen gibt es auf der Straße Am Hermsberg in Dresden-Weißig, Anwohner haben Angst im Dunkeln. Jetzt hat sich eine Firma mit einem innovativen Vorschlag gemeldet.

Von Kay Haufe
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Idyllisch gelegen, aber nur spärlich beleuchtet ist die Straße Am Hermsberg in Weißig. Das soll sich ändern.
Idyllisch gelegen, aber nur spärlich beleuchtet ist die Straße Am Hermsberg in Weißig. Das soll sich ändern. © Sven Ellger

Dresden. Ab dem späten Nachmittag geht kaum noch einer der Bewohner der Straße Am Hermsberg zu Fuß vor die Tür. Es ist zu dunkel auf der schmalen Weißiger Straße, die direkt an ein Feld grenzt. Lediglich drei kleine Laternen erhellen die rund 650 Meter lange Straße in einem kleinen Bereich. Sächsische.de hat vor drei Wochen darüber berichtet, wie lange Anwohnerin Sylvia Wassermann schon um weitere Laternen für mehr Sicherheit kämpft. Bisher erfolglos.

Inzwischen hat sich Felix Stübner, der Vorsitzende der Hochland-CDU, dem Thema angenommen. Er hat Flyer drucken lassen und mit den Bewohnern der Straße gesprochen. "Es kann nicht sein, dass die Leute über Jahre nur vertröstet werden und nichts passiert."

Um die Ortschaftsräte über die Problematik am Hermsberg zu informieren, war er als Gast in der letzten Ratssitzung und fragte nach, was man für die Straßenbeleuchtung unternehmen kann. Dazu wollte sich der Ortschaftsrat aber nur hinter verschlossenen Türen im nicht öffentlichen Sitzungsteil austauschen.

Dresdner Firma schlägt Solar-Leuchten vor

Stübner ist in der Zwischenzeit an die Dresdner Firma "M 4 Energy" herangetreten, die unter anderem die Planung und den Bau von Solar-Straßenbeleuchtung vornimmt. In Pieschen hat sie bereits eine Straße damit ausgestattet. M 4 Energy-Vorstandsvorsitzender Maik Junker hat Stübner zwei Kostenvoranschläge für die Straße Am Hermsberg unterbreitet mit zwei verschiedenen Leuchtentypen und Installation auf Betonsockeln. Darin geht man von jeweils zehn Leuchten aus, die aufgestellt werden.

Das würde je nach Lampentyp rund 53.000 Euro oder rund 43.000 Euro kosten. Zum Vergleich: Die Kostenschätzung von der Sachsen-Netze GmbH, die die Straßenbeleuchtung in Weißig betreibt, beläuft sich für nur fünf Lampen auf rund 75.500 Euro für Planung und Montage. Ein weiterer Punkt könnte für die über Solarmodule betriebenen Leuchten von M 4 Energy sprechen: Sie locken aufgrund ihrer Farbe nicht so viele Insekten an.

Im Straßen- und Tiefbauamt (STA) werden derzeit verschiedene Möglichkeiten von Beleuchtungsanlagen geprüft, sagt eine Stadtsprecherin. Auch die Errichtung einer solaren Anlage zählt dazu. "Alternativen Ansätzen steht das Straßen- und Tiefbauamt offen gegenüber." In der Gesamtabwägung würden rechtliche Aspekte, technische Belange, Platzverhältnisse sowie lichttechnische und umweltbezogene Gesichtspunkte eine Rolle spielen. Außerdem müsse das Fachamt die geltenden Vergabegesetze einhalten.

Klamme Kassen als Grund für fehlende Beleuchtung

Für Sylvia Wassermann ist es wichtig, dass jetzt Bewegung in das Thema Straßenbeleuchtung kommt. Viele Jahre wurde ihr von der Verwaltungsstelle in Schönfeld-Weißig sowie dem STA immer nur erklärt, dass kein Geld da sei. "Ich kann es nicht nachvollziehen, dass eine Sicherheitsfrage überhaupt keine Rolle spielt, auch wenn wir am Stadtrand wohnen."

Felix Stübner hofft, dass sich der Ortschaftsrat der fehlenden Beleuchtung annimmt, denn die Bürger müssten auch merken, dass sich die Ortspolitiker für die Einwohner und die Lösung derer Probleme engagieren.