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Bald ein Stück mehr Striegistalradweg

Die Unterlagen für den Schluss der Lücke zwischen Kratzmühle und Roßwein sind fast fertig. An anderer Stelle ist man weiter.

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© Symbolfoto/André Braun

Von Tina Soltysiak

Region Roßwein. 2017 könnte das Jahr der richtungsweisenden Entscheidungen für den Bau des Striegistalradwegs werden. „Für den Bauabschnitt 2.1 von Crumbach bis zur Kratzmühle tritt das Planfeststellungsverfahren mit dem Erörterungstermin am 28. Februar in die heiße Phase“, so Hainichens Bürgermeister Dieter Greysinger (SPD). Bei einem positiven Bescheid und dem Ausbleiben von Klagen durch Umweltverbände könnte zeitnah wenigstens ein 1,2 Kilometer langes Stück gebaut werden.

Der Striegistalradweg tangiert auch die Stadt Roßwein sowie die Gemeinde Striegistal. „Die Stadtverwaltung Hainichen kümmert sich um die Begleitung des Bauvorhabens und die Abrechnung. Sowohl wir als auch die Stadt Roßwein haben eine Zweckvereinbarung getroffen und zahlen eine Umlage“, erklärte Francis Kuhnke, Kämmerer der Gemeinde Striegistal. Alle drei Kommunen haben sowohl für 2015 und 2016 als auch für 2017 jeweils 28 900 Euro für die Planungskosten in den Haushalt eingestellt. Laut Thomas Böhme, Amtsleiter für Bau- und Ordnungsangelegenheiten der Stadt Hainichen, belaufen sich die Planungskosten auf insgesamt rund 245 000 Euro.

Wohl kein Spatenstich vor 2018

Bei dem Abschnitt 2.1 handelt es sich um den Radweg entlang der B 169. „Es ist nicht davon auszugehen, dass in diesem Jahr noch der erste Spatenstich dafür erfolgt“, schätzt Böhme. Denn auch wenn beim Erörterungstermin alle Fragen geklärt werden und es grünes Licht gibt, sind unter anderem Ausschreibungen für die Bauleistungen erforderlich. Das nehme erfahrungsgemäß mehrere Monate in Anspruch. Zudem haben die Kommunen auf den Bau dieses Stücks nur bedingt Einfluss, weil das Landesamt für Straßenbau und Verkehr Baulastträger und damit Geldgeber ist.

Hainichens Bürgermeister Greysinger möchte die Planfeststellungsunterlagen für den Abschnitt von der Kratzmühle bis nach Roßwein möglichst bis Anfang Februar persönlich in der Landesdirektion Sachsen in Chemnitz abgeben. Das betrifft laut Thomas Böhme die Bauabschnitte 2.2 bis 6. „Hier liegt die Federführung bei den drei Kommunen“, erklärte er. Die Landesdirektion prüfe die Dokumente auf Schlüssigkeit und Umfang. „Das dauert in der Regel drei bis vier Monate. Gibt es seitens der Behörde keine Einwände, kann das Verfahren beginnen“, so Böhme. Rathauschef Greysinger sagte dazu: „Über die mögliche weitere Zeitschiene vermag ich allerdings aktuell keine Auskunft zu geben.“

Rund 18 Kilometer der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Hainichen und Roßwein sollen zum Radweg umgenutzt werden. Vor der Masse an Papierkram hatten sich die Kommunen nicht gescheut. Roßweins Rathauschef Veit Lindner (parteilos) meint, dass es falsch wäre, das Projekt fallenzulassen, hinter dem Tausende von Bürgern stehen (DA berichtete). Der Initiativkreis Pro Striegistalradweg hatte 2011 reichlich 6 700 Unterschriften gesammelt, um den Ausbau voranzutreiben.