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Kinder im Auto: Was ist wichtig?

Viele Modelle eignen sich als „Familienkutsche“, wenn einige Grundregeln beachtet werden.

Von Birgit Hilbig
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Geeignete und richtig positionierte Sitze sind elementar, um Kinder sicher im Auto mitfahren zu lassen.
Geeignete und richtig positionierte Sitze sind elementar, um Kinder sicher im Auto mitfahren zu lassen. © Foto: ADAC

Kinderzahl, Geldbeutel, Hobbys: Bei der Entscheidung für ein Familienauto spielen viele Faktoren eine Rolle. Einige Grundregeln gelten jedoch immer. Darüber sprachen wir mit Thomas Kubin vom Fachbereich Technik des ADAC Sachsen.

Welche Eigenschaften und Funktionen sollte ein Familienauto haben?

Es muss nicht zwingend ein nagelneuer Kleinbus oder Van sein: Auch gebrauchte Kombis der Kleinwagen- und unteren Mittelklasse sind als Familienfahrzeug geeignet. Unbedingt achten sollte man jedoch auf große, weit öffnende Türausschnitte, eine niedrige Ladekante und genügend Platz für Kinderwagen, Familiengepäck oder Einkäufe. Die hinteren Türen sollten mit einer Kindersicherung versehen und die Fensterheber von der Fahrertür aus deaktivierbar sein. Sensoren können verhindern, dass Kinderhände von sich schließenden Fenstern oder Schiebedächern eingeklemmt werden. Als sinnvoll haben sich integrierte Sonnenrollos, viele Ablagemöglichkeiten und eine Innenausstattung aus strapazierfähigen, leicht zu reinigenden Materialien erwiesen. Von vornherein einkalkulieren sollte man auch die Kindersitze: Empfehlenswert sind Fabrikate mit guten ADAC-Testergebnissen, bei denen der Hersteller klare Aussagen zur Positionierung im Fahrzeug macht.

Wie sitzen Kinder richtig im Auto?

Bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr oder bis zu einer Körpergröße von 150 Zentimetern sind Kindersitze vorgeschrieben. Die sollten sich nach Möglichkeit hinten befinden, weil die Kinder dort am besten geschützt sind. Beim Transport auf dem Beifahrersitz ist einiges zu beachten: So dürfen zum Beispiel rückwärtsgerichtete Babyschalen nur bei deaktiviertem Beifahrerairbag verwendet werden. In allen anderen Fällen sollte der Beifahrersitz so weit nach hinten geschoben werden, wie es eine korrekt anliegende Gurtführung zulässt. Bitte unbedingt auch die Hinweise des Fahrzeug- und Kindersitzherstellers berücksichtigen! Außerdem sollten Eltern regelmäßig kontrollieren, ob der Kindersitz noch zu Alter und Größe des Kindes passt und die Kopfstütze richtig eingestellt ist. Und gerade jetzt im Winter sollten die dicken Jacken vorher ausgezogen werden, sonst liegt der Gurt nicht optimal am Körper an.

Was sollte man während der Fahrt im Blick haben?

Über den Rück- oder einen Zusatzspiegel sollten Eltern auch unterwegs kontrollieren, ob die Kinder noch korrekt sitzen und sich nicht etwa selbst abgeschnallt haben. Spielzeug, Proviant oder Abfall dürfen nicht auf die Heckablage, weil sie bei starkem Bremsen nach vorn fliegen können. Zum Schlafen empfehlen sich Nackenkissen; auf längeren Fahrten sollten auch ausreichend Bilder- oder Hörbücher mit an Bord sein. Regelmäßige Pausen, in denen sich die Kinder mal richtig bewegen können, sind trotzdem unverzichtbar. Vor allem im Sommer unbedingt ausreichend trinken!

Wie kann man den Gefahren beim Ein- und Aussteigen begegnen?

Besonders wenn man mit kleineren Kindern unterwegs ist, sollte die Kindersicherung an den hinteren Türen aktiv sein. Zudem sollten die kleinen Mitfahrer möglichst immer rechts, also auf der fahrbahnabgewandten Seite, ein- und aussteigen. Und sie müssen frühzeitig dafür sensibilisiert werden, vor dem Öffnen der Tür auf den nachfolgenden Straßen- und Fußwegverkehr zu achten.

Thomas Kubin vom Fachbereich Technik des ADAC Sachsen
Thomas Kubin vom Fachbereich Technik des ADAC Sachsen © Foto: ADAC