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Familien fühlen sich in Dresden wohl, aber ...

… die Mieten sind zu hoch und Spielplätze für größere Kinder fehlen. Eine Serie der SZ lässt Eltern zu Wort kommen.

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© dpa

Nora Domschke

Dresden. Der Geburtenboom in der sächsischen Landeshauptstadt hält an. Im vergangenen Jahr wurden in Dresden 6 429 Kinder geboren. Das entspricht 11,7 Geburten pro 1 000 Einwohner. Damit geht der Titel „Geburtenhauptstadt 2016“ jedoch an Leipzig – dort waren es zwölf. Dennoch wächst Dresdens Kinderschar stetig weiter. Ende 2016 lebten hier etwa 90 000 Kinder in mehr als 55 000 Haushalten. Vor zehn Jahren waren es nur 66 700 Kinder.

Die Stadt zieht Familien an. Das liegt auch an der guten Infrastruktur, die Eltern in der Elbestadt vorfinden. Der Stadtverwaltung ist es in den vergangenen acht Jahren gelungen, etwa 11 600 zusätzliche Betreuungsplätze in Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege zu schaffen. Rund 85 Prozent der Eltern mit Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren sind daher besonders zufrieden mit dem Betreuungsangebot. Das zeigt die aktuelle Bürgerumfrage, an der sich mehr als 4400 Dresdner beteiligten. Weil die Einwohnerzahl auch in den kommenden drei Jahren weiter wachsen soll, werden bis Ende 2019 noch einmal 860 Betreuungsplätze dazukommen.

Dennoch kämpfen Dresdner Familien mit Problemen. Besonders unzufrieden sind sie mit ihrer Wohnsituation. In der Bürgerumfrage gehört das Thema gleich zweimal zu den Top Ten der größten Probleme. Auf Platz vier rangieren zu hohe Miet- und Immobilienpreise, auf Platz sechs steht das nicht ausreichende Wohnungsangebot. Zwar wollen mehr als 60 Prozent der Paare mit Kindern innerhalb ihres Stadtteils umziehen – sie finden aber nur schwer eine passende Wohnung. Ein weiterer Grund, dass Eltern den Umzug in eine größere Wohnung scheuen, sind die hohen Mietpreise. In den vergangenen zwei Jahren ist die Durchschnittsmiete um 6,8 Prozent gestiegen. Längst nicht jede Familie kann sich eine Kaltmiete von zehn Euro pro Quadratmeter oder mehr leisten. Dennoch wird Dresden von vielen Eltern als kinderfreundlich eingeschätzt.

Nachbesserungsbedarf sehen Eltern allerdings beim Freizeitangebot. Zwar gibt es heute ein gutes Netz an Spielplätzen für kleinere Kinder, Fußball- oder Basketballplätze gibt es aber zu wenig. Mit der neuen Serie „Kinder leicht?!“ will sich die SZ um die Probleme von Familien kümmern. Hier berichten Eltern, wie sie leben, womit sie zufrieden sind und was sie sich wünschen.

Lesen Sie hier Teil 1 der Serie: Der Trend geht zum Zweiten

Nehmen Sie an der Familienumfrage teil: www.sz-link.de/umfrage-kinderleicht