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Freital: Stadt sucht nach Ersatz für Nahkauf-Schließung

Der einzige Einkaufsmarkt im Wohngebiet Zauckerode ist ab dem 21. März zu. Viele der älteren Anwohner wünschen sich eine Alternative.

Von Annett Heyse
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Einst DDR-Kaufhalle, zuletzt Nahkauf, bald geschlossen: Hier kommt ein Neubau hin.
Einst DDR-Kaufhalle, zuletzt Nahkauf, bald geschlossen: Hier kommt ein Neubau hin. © Karl-Ludwig Oberthuer

In die Diskussion um die bevorstehende Schließung des Einkaufsmarktes in Zauckerode mischt sich jetzt auch die Stadtverwaltung mit ein. Man sei mit der Deutschen Marktgilde und der Freitaler Wohnungsgesellschaft in Kontakt, um in dem großen Wohngebiet wieder einen Wochenmarkt oder zumindest ein temporäres - also zeitlich begrenztes - Angebot zu etablieren.

Das geht aus einer Antwort hervor, die Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg kürzlich an Jörg Mumme schickte. Der Stadtrat, der für die Linke im Kommunalparlament sitzt, hatte in der Sitzung im Februar nachgefragt, inwiefern die Stadt ihren Einfluss für ein Einkaufsangebot in Zauckerode geltend machen könne.

Hintergrund ist, dass der einzige Markt, der Waren des täglichen Bedarfs führt, am Sonnabend, dem 19. März, letztmalig geöffnet hat. Anschließend werde die Filiale geräumt und zum Monatsende dem Eigentümer übergeben, sagte Betreiberin Margit Hütter gegenüber der Sächsischen Zeitung.

Mobile Händler könnten Lücke stopfen

Der Eigentümer, die Blickpunkt Invest GmbH aus Dresden, möchte den Nahkauf entkernen und in einen Neubau integrieren. An gleicher Stelle soll ein kleines Nahversorgungszentrum mit Lebensmittelmarkt, Drogeriemarkt sowie einer Bäckerei mit Dachcafé entstehen. Die Rede ist davon, dass sich Rossmann und Edeka einmieten.

Die Bauarbeiten sollen noch im Frühjahr starten und gut ein Jahr dauern.

Zwar gibt es nahe Zauckerode mit den Filialen von Netto und Kaufland weitere Einkaufsmöglichkeiten. Doch in Zauckerode wohnen viele ältere Menschen, welche teils nicht mehr so mobil sind. Für sie wird es nun schwerer, überhaupt noch selbst ihre Einkäufe zu erledigen.

Die Stadt werde deshalb mobilen Händlern, die mit rollenden Einkaufsständen unterwegs sind, die Möglichkeit geben, ihre Waren in Zauckerode anzubieten, schreibt Rumberg weiter. So wird das teils auch jetzt schon gehandhabt.

Sollte das nicht reichen, bleibt vielen Betroffenen für die Übergangszeit von gut einem Jahr nur die Nachbarschaftshilfe. Rumberg: "Ich denke, dass die Zauckeroder auch untereinander solidarisch sind, Nachbarn beim Einkaufen behilflich zu sein."