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SOE: Hier gibt's Chancen zum Berufseinstieg

Ferienjobs und Praktika in Freital oder Dipps sind eine Möglichkeit, die Ferien sinnvoll zu nutzen. Manchmal eröffnen sich dabei Zukunftsperspektiven.

Von Angelina Sortino
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Lisa Rabe (vorn) absolviert ein zweiwöchiges Praktikum im Autohaus Mercedes Kahnt. Dabei wird sie von Monique Winkler betreut, die dort als Assistentin der Geschäftsleitung arbeitet.
Lisa Rabe (vorn) absolviert ein zweiwöchiges Praktikum im Autohaus Mercedes Kahnt. Dabei wird sie von Monique Winkler betreut, die dort als Assistentin der Geschäftsleitung arbeitet. © Egbert Kamprath

Eigentlich geht Lisa Rabes Schülerpraktikum nur eine Woche. Doch die reicht der 15-Jährigen aus Dippoldiswalde nicht, um eine Entscheidung treffen zu können. Deshalb arbeitet sie auch in ihrer ersten Ferienwoche noch in der Verwaltung des Autohauses Mercedes Kahnt mit. "Von dem Praktikum erhoffe ich mir, herauszufinden, ob eine Ausbildung in der Verwaltung das Richtige für mich sein könnte", sagt sie. Denn bisher weiß die Schülerin noch nicht genau, ob sie nicht vielleicht lieber einen kaufmännischen oder sozialen Beruf erlernen soll.

Laut dem Serviceleiter des Autohauses Florian Sternitzky macht Lisa Rabe damit alles richtig. "Viele Jugendliche haben gar nicht so auf dem Schirm, dass ein Praktikum die ideale Möglichkeit bietet, herauszufinden, ob der Traumberuf wirklich das Richtige für einen ist."

Aus diesem Grund rät der Diplomingenieur seinen Azubi-Bewerbern immer, erst mal ein einwöchiges Praktikum in der Werkstatt zu machen. "So kann der Bewerber dann sichergehen, dass er sich für die richtige Ausbildung entscheidet." Für Sternitzky ist das Probearbeiten ebenfalls wichtig: "Wir wollen natürlich auch sehen, ob der Praktikant sich gut anstellt und das nötige Pflichtbewusstsein und Engagement mitbringt."

Ferienjobber haben es bei der Bewerbung leichter

Auch bei dem BGH Edelstahlwerken verfährt man ähnlich. Personalleiter Lars Steinbrenner erklärt: "Wer bei uns schon mal einen Ferienjob oder ein Praktikum gemacht hat, der hat deutlich bessere Chancen, wenn er sich auf einen Ausbildungsplatz bewirbt." Das Freitaler-Unternehmen stellt um die 15 Lehrlinge im Jahr ein. Steinbrenner betont, dass die vorherige Arbeitserfahrung für Jugendliche wichtig sei, um die richtige Ausbildung auszusuchen. "Wir sind ein Stahlwerk. Wer hier anfangen will, der sollte schon wissen, worauf er sich einlässt."

Personalleiter Lars Steinbrenner und Ausbildungsverantwortliche Julia Peter (rechts) geben ehemaligen Praktikanten oft eher die Chance auf eine Lehre.
Personalleiter Lars Steinbrenner und Ausbildungsverantwortliche Julia Peter (rechts) geben ehemaligen Praktikanten oft eher die Chance auf eine Lehre. © Angelina Sortino

Wer einen Ferienjob oder ein Praktikum beim BGH Edelstahlwerken absolvieren möchte, der muss laut dem Personalleiter vor allem technisches Interesse und handwerkliches Geschick mitbringen. "Für diesen Sommer sind wir allerdings schon belegt", sagt Ausbildungsverantwortliche Julia Peter. Außerdem müssen die Ferienjobber mindestens 15 Jahre alt sein. Peter empfiehlt allen, die sich für eine Ausbildung bei dem BGH Edelstahlwerken interessieren, zu versuchen, im Sommer zwischen der neunten und der zehnten Klasse einen Ferienjob im Unternehmen zu machen und sich anschließend im Herbst für eine Ausbildung zu bewerben. Alternativ gehe auch ein Praktikum, das wird im Gegensatz zu den Ferienjobs jedoch nicht bezahlt.

In der Pflege verdienen Ferienjobber gut

In den sächsischen Asklepios Kliniken hat man diesen Sommer 21 junge Ferienarbeiter eingestellt. „Unsere Ferienjobber in Hohwald, Sebnitz und Radeberg helfen beispielsweise den Pflegekräften beim Aufräumen und Reinigen der Patientenzimmer, erledigen Botengänge und bekommen einen Einblick in die vielfältige und verantwortungsvolle Teamarbeit unseres Pflegepersonals“, sagt die Regionalgeschäftsführerin Jana Uhlig. Dafür erhalten die Aushilfen einen Stundenlohn von elf Euro.

Im Autohaus Kahnt, werden keine Ferienarbeiter eingesetzt. "Ich verstehe unter einem Ferienjob eher, dass einfache Tätigkeiten gegen Bezahlung übernommen werden. Das können wir leider nicht anbieten", sagt Florian Sternitzky. Die Praktika werden nicht bezahlt und gehen deshalb meist nur ein bis zwei Wochen. "Ich möchte niemanden als unbezahlte Arbeitskraft missbrauchen. Uns geht es wirklich allein darum, denn Praktikanten einen Einblick in den Beruf zu geben und ihnen etwas beizubringen", sagt der Serviceleiter. Den Praktikanten selbst rät er, die Woche als Investition in ihre Zukunft zu sehen. "Viele unserer Azubis bleiben nach der Lehre bei uns." Andere wechselten erstmal, kämen aber häufig nach einigen Jahren wieder zurück in den Betrieb. "Das zeigt mir, dass bei uns in der Werkstatt wohl nicht alles falsch läuft", scherzt Sternitzky.

Wer keinen Spaß hat, lernt trotzdem eine wichtige Lektion

Martin Bretschneider startet im September seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker im Autohaus Kahnt. Davor hat er sein Können bereits in einem Praktikum bewiesen. "Mein Vater hat eine Werkstatt, deshalb schraube ich schon seit ich 17 bin an Autos herum", sagt der Abiturient aus Glashütte. Das Praktikum, das ihm am Ende seine Lehrstelle eingebracht hat, war nicht sein erstes. "Ich habe in der neunten Klasse mal eines als Zerspanungsmechaniker gemacht." Dabei habe er herausgefunden, dass dieser Beruf nicht der passende für ihn sei. "Das war auch eine hilfreiche Erkenntnis", sagt der 18-Jährige.

Dass einem Praktikanten der Beruf, den er ausprobiert, keinen Spaß bereitet, kommt immer wieder vor. "Genau aus diesem Grund sind Praktika eben auch wichtig", sagt Florian Sternitzky. "Ansonsten verliert man mitunter ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr, weil man sich für die falsche Ausbildung entschieden hat."

Lisa Rabe macht ihr Praktikum jedoch großen Spaß. "Ich bekomme hier wirklich einen guten Einblick in den Beruf. Außerdem interessiere ich mich für Autos und alle Mitarbeiter sind sehr freundlich."

Wer gerade noch auf der Suche nach einem geeigneten Ferienjob oder Praktikumsplatz ist, der findet bei der Handwerkskammer Dresden offene Stellen.

Eigentlich geht Lisa Rabes Schülerpraktikum nur eine Woche. Doch die reicht der 15-Jährigen aus Dippoldiswalde nicht, um eine Entscheidung treffen zu können. Deshalb arbeitet sie auch in ihrer ersten Ferienwoche noch in der Verwaltung des Autohauses Mercedes Kahnt mit. "Von dem Praktikum erhoffe ich mir, herauszufinden, ob eine Ausbildung in der Verwaltung das Richtige für mich sein könnte", sagt sie. Denn bisher weiß die Schülerin noch nicht genau, ob sie nicht vielleicht lieber einen kaufmännischen oder sozialen Beruf erlernen soll.

Laut dem Serviceleiter des Autohauses Florian Sternitzky macht Lisa Rabe damit alles richtig. "Viele Jugendliche haben gar nicht so auf dem Schirm, dass ein Praktikum die ideale Möglichkeit bietet, herauszufinden, ob der Traumberuf wirklich das Richtige für einen ist."

Aus diesem Grund rät der Diplomingenieur seinen Azubi-Bewerbern immer, erst mal ein einwöchiges Praktikum in der Werkstatt zu machen. "So kann der Bewerber dann sichergehen, dass er sich für die richtige Ausbildung entscheidet." Für Sternitzky ist das Probearbeiten ebenfalls wichtig: "Wir wollen natürlich auch sehen, ob der Praktikant sich gut anstellt und das nötige Pflichtbewusstsein und Engagement mitbringt."