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Freitalerin sucht Lieblingsmärchen

Es war einmal... So fangen viele Märchen hierzulande an, vielleicht auch bald das über ein Freitaler Märchenbuch. Haben Sie auch eins zu erzählen?

Von Luisa Zenker
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Von der Idee zum Buch: Anastasiia Lapteva will ein Märchenbuch von und für Freitaler gestalten
Von der Idee zum Buch: Anastasiia Lapteva will ein Märchenbuch von und für Freitaler gestalten © Egbert Kamprath

Die Geschichte beginnt im russischen Uralgebirge, mitten in einem Bergwerk. Eines Tages trifft dort ein junger Mann ein schönes Mädchen. Sie ist die Herrin des Kupferberges und hat einen Wunsch an ihn. So fängt das Lieblingsmärchen der 24-jährigen Anastasiia Lapteva an. Sie wohnt seit Kurzem in Freital und will ein neues Projekt starten: Ein internationales Märchenbuch von und für Freitaler.

"Alle, die hier wohnen, können uns ihr Lieblingsmärchen senden", sagt Anastasiia, die in Russland aufgewachsen ist. Seit vier Jahren lebt sie nun in Deutschland und studiert in Dresden soziale Arbeit. Ihr sei dabei aufgefallen, wie unbekannt den Deutschen die Märchen aus anderen Ländern sind. Jetzt möchte sie daran etwas ändern.

Gemeinsam mit interessierten Freitalern will sie ein Buch gestalten. Darin sollen aber nicht nur die berühmten Erzählungen der Gebrüder Grimm vorkommen. "Gewünscht sind besonders für eine Region typische Märchen. Also zum Beispiel aus Sachsen oder aus einem ganz anderen Land", sagt die Studentin. Deshalb sollen besonders auch Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung zu Wort kommen und ihre Lieblingsmärchen erzählen.

"Wichtig ist, dass die Freitaler eine Verbindung zu ihren ausgewählten Geschichten haben. Eine Tradition oder ein Gefühl mit der Erzählung verknüpfen", erklärt Anastasiia. So stammt auch ihre Lieblingslegende über die "Herrin des Kupferberges" aus der Region, wo ihre Eltern leben und der Bergbau eine bedeutende Rolle spielt.

Freitaler Märchenbuch unabhängig von Nationalitäten

Unterstützt wird die Studentin vom Koordinationsbüro für soziale Arbeit (Kobü) im Rahmen des hundertjährigen Stadtjubiläums. Das internationale Märchenbuch wird im Sommer erscheinen. Die gedruckte Sammlung soll insgesamt 20 bis 25 Märchen aus mindestens 15 verschiedenen Ländern und Regionen enthalten.

Doch bis dahin braucht es märchenhafte Geschichten. Deshalb sind nun alle Freitaler aufgerufen, ihre Lieblingsmärchen per Mail zu versenden. Auch postalisch kann die ausgewählte Geschichte in die Dresdner Straße 90, 01705 Freital verschickt werden. Wer Hilfe bei der Übersetzung braucht, kann das Kobü kontaktieren.

Anastasiia selbst ist sehr gespannt auf den Märchenband. Darin wird der Leser wohl auch den Ausgang der Erzählung über die "Herrin des Kupferberges" erfahren. Denn eine deutsche Übersetzung über Anastasiias Lieblingsmärchen gibt es bisher noch nicht.

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