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Eltern in Freital entlasten: Fraktion zieht Antrag vorerst zurück

Die Konservative Mitte möchte die Elternbeiträge für Kitas einfrieren und den Preis fürs warme Mittagessen senken. Doch so einfach ist das wohl nicht.

Von Annett Heyse
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Der Preis fürs Mittagessen an Kitas und Schulen in Freital solle fallen, schlägt die Konservative Mitte vor.
Der Preis fürs Mittagessen an Kitas und Schulen in Freital solle fallen, schlägt die Konservative Mitte vor. © Symbolbild: Steffen Unger

Eigentlich klang das für Freitaler Eltern nach einem vernünftigen Vorschlag: In der Stadtratssitzung im Mai schlug die Konservative Mitte eine Entlastung für Familien vor. Es ging dabei um die Kosten fürs warme Mittagessen in Kindergärten und Schulen sowie die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung.

In der Sitzung am vergangenen Donnerstagabend sollte darüber diskutiert und anschließend ein Beschluss gefasst werden. Doch ganz so schnell geht es nun doch nicht.

Konkret hatten die Konservativen vorgeschlagen, die Betriebskosten für die Essensversorgung zu streichen. Die Essenszulieferer in den Krippen, Kindergärten und schulen müssen an die Stadt Freital für die Nutzung der Ausgabeküchen eine Betriebskostenpauschale zahlen. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich dieser Vorschlag als lediglich minimale Erleichterung für die Eltern.

Lediglich fünf Cent Unterschied pro Mahlzeit

Umgerechnet auf ein Essen würde der Erlass der Betriebskostenpauschale pro Mahlzeit lediglich fünf Cent ausmachen. In einem normalen Monat mit 22 Kita- oder Schultagen wären das also gerade einmal 1,10 Euro Ersparnis pro Kind.

Vorschlag Nummer zwei klingt da schon effektiver: die Deckelung der Elternbeiträge. Die Gesamtkosten eines Betreuungsplatzes bei Tageseltern, in Krippen, Kindergärten oder Schulhorten werden anteilig von Stadt, dem Freistaat und den Eltern bezahlt. Der Anteil, den die Familien übernehmen müssen, liegt dabei zwischen 23 und 30 Prozent. Die Kommunen dürfen diesen Elternanteil selbst festlegen.

Für einen Krippenplatz neun Stunden am Tag zahlt eine Familie derzeit 305,15 Euro, ein Kitaplatz für neun Stunden täglich kostet 165,85 Euro. Die Kosten sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Die Konservativen fordern nun eine Absenkung des Elternanteils oder zumindest eine Deckelung der Beiträge, damit diese zunächst nicht weiter ansteigen.

Allerdings gibt es noch Diskussionsbedarf, wie Fraktions-Chef Uwe Jonas erklärte. "In Gesprächen und den Ausschusssitzungen haben wir festgestellt, dass es auch Wunsch der anderen Fraktionen ist, die Eltern zu entlasten. Deshalb wollen wir nochmals in den Ausschüssen diskutieren, wie das am besten gelingt."

Der Antrag wurde ohne Widerspruch von der Tagesordnung genommen und soll voraussichtlich in der nächsten Sitzung am 7. Juli besprochen werden.