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Fünf Bewerber für die Görlitzer OB-Wahl

Die Linken nominierten am Wochenende Jana Lübeck für die Wahl. Doch bleiben noch zwei Monate für weitere Bewerber.

Von Sebastian Beutler
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Fünf Kandidaten möchten als Oberbürgermeister ins Görlitzer Rathaus einziehen.
Fünf Kandidaten möchten als Oberbürgermeister ins Görlitzer Rathaus einziehen. © Archivfoto: Thomas Fiedler

Dass alle an Bord sind, darauf musste Jana Lübeck schon in ihrem Job achten. Als Leiterin des Orchesterbüros der Neuen Lausitzer Philharmonie kümmerte sie sich um Aushilfen, stimmte Terminpläne ab. Auch wenn die 34-Jährige seit November in Zittau ein Mehrgenerationenhaus leitet, könnten die Görlitzer Erfahrungen ihr bei dem Amt helfen, für das sie sich seit Sonnabend bewirbt: Die Kulturmanagerin Jana Lübeck will für die Linkspartei Oberbürgermeisterin von Görlitz werden. Von 30 Stimmen erhielt Frau Lübeck 26, bei drei Enthaltungen und einer Gegenstimme.

Sie ist neben Franziska Schubert die zweite Frau im fünfköpfigen OB-Rennen für die Wahl am 26. Mai. Zudem bewerben sich die Landtagsabgeordneten Octavian Ursu (CDU) und Sebastian Wippel (AfD) sowie Momo Riedmüller (Die Partei) um den Chefsessel im Rathaus am Untermarkt.

Bei ihrer Vorstellung vor den Mitgliedern der Linkspartei strich Jana Lübeck vor allem drei Interessen- und Kompetenzfelder heraus: Kultur, Jugend, Bürgerengagement. Für die Kultur arbeitete sie im Büro der Kulturhauptstadtbewerbung und bei der Landesausstellung, für die Jugend wirkt sie als Vorsitzende des Jugendrings Oberlausitz und mit dem Verein „Wildwuchs“ und dessen Galerie auf dem Fischmarkt hat sie einen Ort kulturellen Austausches geschaffen. In der Industriekultur, so wie sie im „Kühlhaus“ in Weinhübel gelebt werde, sieht sie eine Chance für Görlitz. Darauf müsste auch ein Görlitzer Tourismuskonzept verstärkt zielen. Zugleich sieht sie darin auch Orte der Identifikation für die Görlitzer. Mit der Wahl von Frau Lübeck am Sonnabend könnte ein mehrmonatiger Nominierungsprozess in den Görlitzer Parteien und Wählervereinigungen zu seinem vorläufigen Abschluss gekommen sein. Denn im Moment drängt sich kein weiterer Bewerber auf. So verzichtet die SPD beispielsweise auf einen eigenen Kandidaten. Das bestätigte Kreis- und Stadtvorsitzende Gerhild Kreutziger gegenüber der SZ. Ein möglicher Kandidat hatte aus persönlichen und beruflichen Gründen seine Bewerbung zurückgezogen. Ob die SPD nun einen der fünf Bewerber offiziell unterstützten wird, lässt Frau Kreutziger offen. „Wir nehmen uns die Zeit, die Kandidaten der demokratischen Parteien zu einem Gespräch einzuladen.“ Das seien Frau Kreutziger zufolge mindestens drei und damit meint sie die Bewerber von CDU, SPD und Linkspartei. Anschließend werden die Sozialdemokraten entscheiden, ob sie einen Kandidaten unterstützen oder nicht. Auch die FDP wird nicht mit einem eigenen Kandidaten an der OB-Wahl teilnehmen. FDP-Chef Frank Wittig bat gegenüber der SZ aber noch um Geduld, ob die Liberalen einen Bewerber unterstützen werden. Zeit für weitere Kandidaten ist aber noch: Erst am 21. März läuft die Meldefrist ab.

Schon an diesem Donnerstag, ab 19 Uhr, diskutieren alle fünf Kandidaten auf einem Podium im Görlitzer Theater, zu dem der Aktionskreis für Görlitz einlädt. Die Veranstaltung ist ausverkauft.

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