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Für 11.731 Sachsen reicht die Rente nicht

Immer mehr Senioren kommen ohne die Grundsicherung finanziell nicht mehr aus. Vor allem Frauen sind betroffen.

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© Marijan Murat/dpa (Symbolfoto)

Zwickau. Mehr Menschen in Sachsen sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Die spezielle Sozialhilfe für Rentner wurde 2003 eingeführt. Von 2017 zu 2018 ist die Zahl Betroffener von 11.341 auf 11.731 gestiegen, wie Linke-Politikerin Sabine Zimmermann mitteilte. "Es ist bitter, dass Menschen in ihrem Ruhestand nicht von ihrer Rente leben können und zum Sozialfall werden." Für die Zukunft sei ein weiterer Anstieg zu erwarten.

Die Zwickauer Bundestagsabgeordnete ist die Arbeitsmarktexpertin ihrer Partei im Parlament und erfragt dort regelmäßig Zahlen zu Leistungsempfängern. Demnach beziehen Frauen in Sachsen Grundsicherung im Alter häufiger als Männer - 2018 waren es 6.129 Frauen und 5.602 Männer. Im Schnitt wurden 376 Euro ausgezahlt. Die Daten stammen vom Statistischen Landesamt in Sachsen.

Laut Zimmermann ist die Grundsicherung vor allem im Osten ein Thema. Häufige Arbeitslosigkeit und damit einhergehende Lücken in den Erwerbsbiografien hätten große Löcher in die Rentenansprüche gerissen: "Es ist endlich an der Zeit, dass die Bundesregierung die sich ausbreitende Altersarmut wirklich versucht einzudämmen." Um dies zu erreichen, müsse unter anderem das Rentenniveau auf mindestens 53 Prozent steigen. Zuletzt lag es bei 48,16 Prozent. Es markiert das Verhältnis der Rente zum Durchschnittslohn.

Zimmermann forderte, dem Niedriglohnsektor einen Riegel vorzuschieben. Niedrige Löhne zögen niedrige Renten nach sich. Die Linke fordert unter anderem einen Mindestlohn von 12 Euro die Stunde. Zudem macht sie sich für eine solidarische Mindestrente stark, damit niemand im Alter von weniger als 1.050 Euro netto leben muss. (dpa)