Leben und Stil
Merken

AOK Plus erzielt mit 158 Millionen weniger Defizit als erwartet

Das Jahr 2022 lief für die AOK Plus besser als gedacht: Weniger Defizit, mehr neue Mitglieder. Die Folgen der Pandemie sind noch immer spürbar.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die AOK Plus musste 2022 mehr Krankengeld für Versicherte ausgeben.
Die AOK Plus musste 2022 mehr Krankengeld für Versicherte ausgeben. © dpa/Jens Büttner (Symbolfoto)

Dresden. Das Jahr 2022 ist für die sächsisch-thüringische Krankenkasse AOK Plus besser verlaufen als erwartet. Die Krankenkasse teilte am Montag in Dresden mit, dass sie ein Defizit von 158,3 Millionen Euro verbuchen konnte. Sie hatte nach eigenen Angaben ursprünglich mit einem knapp 60 Millionen Euro höheren Defizit gerechnet.

2021 war das Minus der größten gesetzlichen Kasse in beiden Bundesländern mit rund 644,7 Millionen Euro noch wesentlich höher ausgefallen, was vor allem mit Zahlungen an den aus Kassengeldern und Steuermitteln gespeisten Gesundheitsfonds begründet worden war.

2022 seien die Krankenhauskosten zum zweiten Mal hintereinander unter dem im Haushalt veranschlagten Betrag geblieben, so die Kasse. Sie sieht darin nach wie vor Folgen der Corona-Pandemie, als viele planbare Operationen von Kliniken abgesagt worden waren. Die erwarteten Nachholeffekte seien im Jahr 2022 nicht eingetreten. Klinikkosten sind der größte Ausgabenposten für die Krankenkassen. Dagegen überstiegen die Kosten für die Vergütung von Arztpraxen die kalkulierten Zahlen um rund 53 Millionen Euro. Wie die Kasse mitteilte, hänge das vor allem mit Corona-Testkosten zusammen.

Zudem musste die Kasse auch mehr für das Krankengeld ihrer Versicherten ausgeben. Diese Zahlungen fielen um 67,5 Millionen Euro höher aus als geplant. Krankengeld wird an Versicherte gezahlt, die länger als sechs Wochen krankgeschrieben sind. In den ersten sechs Wochen einer Krankschreibung läuft die Lohnfortzahlung durch die Arbeitgeber. Die Verwaltungsausgaben verringerten sich bei der AOK Plus im vergangenen Jahr um rund 31 Millionen Euro.

Insgesamt seien knapp 13,4 Milliarden Euro für die Versorgung der Versicherten ausgegeben worden, so die Kasse. Das entspreche 95 Prozent des gesamten Budgets. Die AOK Plus hat in Thüringen und Sachsen insgesamt knapp 3,5 Millionen Versicherte. 2022 seien knapp 60.000 neu hinzugekommen, hieß es.

Zu Jahresbeginn war der Beitragssatz für die AOK-Versicherten in Sachsen und Thüringen auf 16,1 Prozent gestiegen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Versicherten der gesetzlichen Kassen kürzlich auf weitere Beitragssteigerungen 2024 eingestimmt. (dpa)