Dresden. Die Zahlen der Kinder und Jugendlichen mit krankhaftem Übergewicht schnellen bundesweit in die Höhe. Krankenkassen schlagen Alarm, unter ihnen auch die AOK Plus, Sachsens größte gesetzliche Versicherung. Exklusiv für die Sächsische.de hat die Krankenkasse die Daten von 390.000 in Sachsen versicherten Kindern ausgewertet. Marius Milde, Geschäftsführer der AOK Plus, erläutert die erschreckenden Ergebnisse im Podcast "Thema in Sachsen". Das Gespräch in Auszügen.

Herr Milde, wie groß ist das Problem mit zu dicken Kindern in Sachsen?

Ziemlich groß. Was uns aber am meisten alarmiert: Es wird immer größer. Wir haben uns in einer aufwendigen Analyse Daten angeschaut und erschrocken festgestellt, dass der Anteil der adipösen Kinder in den letzten fünf Jahren um mehr als sieben Prozent zugenommen hat. Das bedeutet, dass heute fast jedes 20. Kind in Sachsen betroffen ist. Dabei heißt 'adipös' nicht nur ein bisschen zu dick. Es heißt: krankhaft übergewichtig.

Welche Altersgruppen stechen hervor?

Wir haben zwei Phänomene, die besonders besorgniserregend sind. So sehen wir selbst in der Altersgruppe von drei bis sechs Jahren schon adipöse Kinder, also wirklich welche, die krankhaft übergewichtig sind, was für das Alter völlig untypisch ist. Eigentlich wechseln sich da Phasen ab, mal Wachstum, mal ein bisschen Übergewicht, dann wieder Wachstum ... Was wir noch sehen, ist der dann weiter steigende Anteil an adipösen Jugendlichen. Hier kommen wir in Sachsen auf rund 16 Prozent, die krankhaft übergewichtig sind. Gleichzeitig verzeichnen wir vermehrt Essstörungen, besonders bei jungen Mädchen. Hier ist Untergewicht ein immer wichtiger werdendes Thema.

• Podcast anhören: Kinder in Sachsen immer häufiger krankhaft übergewichtig

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