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Techniker Krankenkasse und DAK legen neuen Beitrag für 2024 fest

Während viele Krankenkassen ihre Beiträge erhöhen müssen, gibt es nun für Hunderttausende Versicherte in Sachsen auch gute Nachrichten.

Von Kornelia Noack
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Die Ausgaben für Gesundheit steigen, doch die Einnahmen der Krankenkassen reichen nicht.
Die Ausgaben für Gesundheit steigen, doch die Einnahmen der Krankenkassen reichen nicht. © Jan Woitas/dpa

Wer bei der DAK-Gesundheit versichert ist, muss im kommenden Jahr nicht mit höheren Abgaben rechnen. Der Verwaltungsrat der drittgrößten Krankenkasse in Deutschland hat am Freitagmittag entschieden, den Zusatzbeitrag von 1,7 Prozent nicht anzuheben. Damit liegt der Gesamtbeitrag der Kasse, bei der in Sachsen etwa 150.000 Menschen versichert sind, unverändert bei 16,3 Prozent vom Bruttoeinkommen. Die Arbeitgeber zahlen davon die Hälfte.

„Wir liegen damit erstmals seit mehreren Jahren wieder im offiziellen Durchschnitt aller Kassen“, sagt Johannes Knollmeyer, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates.

Der Beitrag der gesetzlichen Krankenkassen setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Dem bundeseinheitlichen Beitrag von 14,6 Prozent auf das Bruttoeinkommen. Außerdem kann jede Kasse einen individuellen Zusatzbeitrag erheben, der derzeit im Schnitt bei 1,6 Prozent liegt. Weil die Gesundheitsausgaben immer weiter steigen, hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Kassen empfohlen, ihren Zusatzbeitrag für 2024 um 0,1 Prozentpunkte zu erhöhen. Dem ist am Dienstag bereits die IKK classic gefolgt. Ihr Gesamtbeitrag steigt damit 2024 auf dann ebenfalls 16,3 Prozent.

Nach Einschätzung der DAK-Verwaltungsräte habe sich der Haushalt der Kasse 2023 positiv entwickelt – trotz einer insgesamt angespannten Finanzlage in der Sozialversicherung. „Dank einer soliden und vorausschauenden Finanzplanung können wir unseren Zusatzbeitrag stabil halten“, so Knollmeyer.

Der Haushalt der DAK-Gesundheit für 2024 soll ein Volumen von rund 27 Milliarden Euro haben, allein im Bereich der Krankenversicherung. Die Kasse kalkuliert für die Behandlung in Krankenhäusern rund 8,8 Milliarden, für Arzneimittel veranschlagt sie rund 4,8 Milliarden und für ärztliche Behandlungen rund 4,3 Milliarden Euro.

Auch bei der Techniker Krankenkasse bleibt der Zusatzbeitrag für 2024 unverändert, das hat der Verwaltungsrat am Freitagmittag entschieden. Er beträgt weiterhin 1,2 Prozent. Damit liegt der Gesamtbeitrag für die 235.000 Versicherten im Freistaat auch im kommenden Jahr bei 15,8 Prozent - 0,5 Prozentpunkte unter dem bundesweiten Schnitt.

"Die Ausgaben- und Einnahmesituation des laufenden Jahres lässt diese Entscheidung zu", sagt Alexander Krauß, Leiter der Techniker Krankenkasse in Sachsen. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres seien die Ausgaben pro Versichertem um 4,9 Prozent gestiegen, im vergangenen Jahr waren es 6,6 Prozent. "Hinzu kommt, dass die TK stetig daran arbeitet, Prozesse weiter zu verschlanken, was sich in niedrigeren Verwaltungskosten widerspiegelt", sagt Krauß.

Der Haushalt der TK soll im nächsten Jahr bundesweit ein Volumen von rund 55,2 Milliarden Euro haben. 42,4 Milliarden Euro sind davon für die Krankenversicherung eingeplant, für die Pflegeversicherung sind 10,2 Milliarden Euro vorgesehen.

Bei der AOK Plus, der größten Kasse im Freistaat und der Barmer liegt der Zusatzbeitrag in diesem Jahr bei 1,5 Prozent. Die Knappschaft erhebt derzeit 1,6 Prozent. Bis Weihnachten legen auch diese Kassen ihre neuen Beiträge fest.