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Tiefkühl-Pommes im Warentest: Fünf von 19 Produkten schmecken sehr gut

Die Stiftung Warentest hat Fritten aus Kartoffeln und Süßkartoffeln getestet. Die meisten werden auch ohne Fritteuse knusprig.

Von Susanne Plecher
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Schälen, waschen, schneiden, vorfrittieren: So werden aus Kartoffeln Pommes.
Schälen, waschen, schneiden, vorfrittieren: So werden aus Kartoffeln Pommes. © 123rf

Wie mögen Sie Ihre Pommes? Rot, weiß, „Schranke“ oder pur? Auf jeden Fall knusprig und nicht so fettig. Und wahrscheinlich oft, denn laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft haben die Deutschen im vergangenen Jahr im Schnitt 37,9 Kilogramm Kartoffelerzeugnisse wie Pommes, Kartoffelsalat und Chips gegessen.

19 Tiefkühl-Pommesprodukte aus Kartoffeln oder Süßkartoffeln hat die Stiftung Warentest jetzt untersucht. Die Tester wollten wissen, ob die Fritten im Backofen oder in der Fritteuse knuspriger werden, wie sie riechen und schmecken, ob die Hersteller beim Vorfrittieren gesundes Rapsöl, Sonnenblumenöl oder das preiswertere, aber für die Ernährung ungünstigere Palmfett verwendet haben.

Erste Erkenntnis: Für knusprige Pommes braucht es keine Fritteuse. Die meisten Produkte im Test wurden im Backofen genauso und zum Teil sogar krosser als im heißen Ölbad.

Zweite Erkenntnis: Packen Sie Ihre Pommes nicht in die Mikrowelle, wenn Sie sie knusprig mögen. „Sie kommen außen eher fest und fast schon trocken oder zäh aus dem Gerät“, heißt es in der Februarausgabe der Zeitschrift test.

Dritte Erkenntnis: Tiefkühl-Pommes sind nicht per se salzig. Sie kommen, abgesehen von den Süßkartoffelfritten, ungewürzt in die Verpackung.

Vierte Erkenntnis: TK-Fritten sind auch nicht per se zu fettig. Der Fettgehalt hängt entscheidend von der Zubereitungsweise ab. Er liegt bei den meisten getesteten Produkten bei unter acht Prozent. Mikrowellen- und Süßkartoffelpommes sind mit bis zu 11,2 Prozent Fett am fettigsten. Werden sie frittiert, könne sich der Gehalt sogar verdoppeln, wie test schreibt.

Fünfte Erkenntnis: Ein Großteil der Tiefkühlpommes ist besser als ihr Ruf. Geschmacklich überzeugen viele. Fünf erreichen im sensorischen Urteil sogar die Note „Sehr gut“, darunter klassische Fritten und ein Süßkartoffelprodukt. Insgesamt sind zehn der 19 getesteten Produkte gut.

Das beste Ergebnis erreichten mit einer 1,7 die Backofen Pommes Frites von Bofrost. Der Testsieger habe einen aromatischen, leicht süßen Geschmack und ein saftig-weiches Mundgefühl, merkten die fünf Tester an, die Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Textur der anonymisierten Frittenproben bewerteten. Mit 0,53 Euro pro 100 Gramm sind die Bofrost-Pommes allerdings auch die teuersten klassischen Pommes im Test.

Fast genauso gut (1,8), aber mit 0,37 Euro pro 100 Gramm deutlich günstiger sind die McCain Chef-Frites. Die Firma war übrigens die erste, die Tiefkühl-Fritten auf den deutschen Markt brachte. Das war 1979, vor 45 Jahren.

Aber auch die günstigsten Produkte im Test – das sind die Speisezeit Wellenschnitt Pommes von Aldi und die Gut&Günstig Backofen-Frites Wellenschnitt von Edeka für je 19 Cent pro 100 Gramm – schneiden gut ab. Die Aldi-Pommes sind etwas fettiger, die Edeka-Fritten wiesen vereinzelt dunkle Flecken und Schalenreste auf.

Zwei Produkte fielen wegen Schadstoffen auf und wurden daher nur mit „Ausreichend“ bewertet.. Die Pommes von Bördegold hatten einen hohen Glykoalkaloid-Gehalt. Das sind Pflanzengifte, die Magen-Darm-Beschwerden auslösen können. Und die Süßkartoffel-Pommes von Rewe waren hoch mit 3-MCPD-Fettsäureestern belastet. Sie können sich im Körper zu 3-MCPD umwandeln, das womöglich krebserregend ist. Die Acrylamidgehalte wiederum lagen bei allen getesteten Produkten deutlich unter dem Richtwert.