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Kommentar zu Lauterbachs Plan: Wir Patienten brauchen es praktisch

Der Gesundheitsminister will einen Neustart für die elektronische Patientenakte. Der ist dringend nötig, denn der Nutzen ist bisher noch überschaubar.

Von Kornelia Noack
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© dpa-Zentralbild

Karl Lauterbach drückt aufs Tempo. Na endlich! Der Bundesgesundheitsminister will die Verbreitung digitaler Anwendungen für Patienten deutlich beschleunigen. Deutschlands Gesundheitswesen hänge um Jahrzehnte zurück. Gut, die Einsicht kommt spät. Besser aber als nie.

Mehr Tempo braucht es sowohl bei der elektronischen Patientenakte (ePa) als auch beim E-Rezept. Letzteres wurde im vergangenen Jahr so halbherzig eingeführt, dass das umständliche Prozedere längst noch nicht alltagstauglich ist. Und zur Erinnerung: Die ePa ging bereits 2021 als freiwilliges Angebot an den Start.

Digitale Vernetzung fehlt

Dass gerade mal ein Prozent der Deutschen die Patientenakte verwendet, ist kein Wunder. Denn ihr Nutzen ist überschaubar. Bislang können vor allem abfotografierte Dokumente, PDFs oder der Medikamentenplan hochgeladen werden. Nichts also, was man nicht auch ausgedruckt auf Papier mit zum Arzt nehmen könnte. Zudem fehlt noch immer die digitale Vernetzung von Praxen, Kliniken, Kassen und Patienten untereinander.

Mit einer funktionierenden ePa wüssten Ärzte auf einen Klick, welche Medikamente ein Patient einnimmt oder wie frühere Behandlungen verlaufen sind. In einem Notfall könnte das lebensentscheidend sein.

Datenschutz macht es kompliziert

Klar, dass Kritiker hier den Datenschutz in Gefahr sehen. Gerade dies macht die Patientenakte auch zu einem komplizierten Konstrukt. Lauterbach verspricht aber, dass Digitalisierung die Behandlungen besser macht. Und genau das wünsche ich mir als Patientin.