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Pflege im sozialen Brennpunkt

Was es heißt, in einem Problemviertel Menschen zu betreuen, die sich nicht mehr selbst helfen können: Auf Tour mit einer Altenpflegerin in Dresden.

Von Tobias Wolf
 11 Min.
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Die 100 Jahre alte Ingeborg Schemeinda bekommt jeden Tag Besuch von ihrer Pflegerin.
Die 100 Jahre alte Ingeborg Schemeinda bekommt jeden Tag Besuch von ihrer Pflegerin. ©  Ronald Bonss

Dresden. Wenn Schwester Barbara* an ihre Grenzen kommt, denkt sie manchmal an später, an jenen Moment im Leben, in dem weniger vor als hinter einem liegt: „Hoffentlich ende ich nicht mal so.“ Meistens wischt die 48-jährige Altenpflegerin diese Gedanken beiseite, weil Grenzen jeden Tag überschritten werden. So wie jetzt.

Ein Wochentag, 6.41 Uhr. Barbaras Schritte hallen über den Flur im dritten Stock eines 17-Geschossers in Dresden-Gorbitz. Fahles Licht kaschiert verblichene Wände und Fußböden nur mühsam. Klient Nummer sieben wartet. Draußen geht die Nacht in neblige Morgendämmerung über.

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