Dresden. Wenn Schwester Barbara* an ihre Grenzen kommt, denkt sie manchmal an später, an jenen Moment im Leben, in dem weniger vor als hinter einem liegt: „Hoffentlich ende ich nicht mal so.“ Meistens wischt die 48-jährige Altenpflegerin diese Gedanken beiseite, weil Grenzen jeden Tag überschritten werden. So wie jetzt.
Ein Wochentag, 6.41 Uhr. Barbaras Schritte hallen über den Flur im dritten Stock eines 17-Geschossers in Dresden-Gorbitz. Fahles Licht kaschiert verblichene Wände und Fußböden nur mühsam. Klient Nummer sieben wartet. Draußen geht die Nacht in neblige Morgendämmerung über.