Claudia Halter hat immer funktioniert, funktionieren müssen, trotz Depression. „Ich kenne das seit meiner Kindheit nicht anders“, sagt die 44-Jährige. Psychisch krank zu sein oder sich seelisch nicht gut zu fühlen, sei eine Schwäche, die ihr Umfeld, insbesondere ihre Eltern, nicht akzeptiert hätten. Eigentlich brauchte sie Hilfe. Doch niemand habe gesehen, wie schlecht es ihr ging. Pflichterfüllung stand über allem. Schon als Grundschulkind habe sie Pro- und Kontralisten über Suizidmethoden geschrieben. „Eine unbeschwerte Kindheit war das nicht. Ich war auch das klassische Mobbingopfer.“
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