Der Hula-Hoop-Reifen ist zurück

Viele verbinden das Kreisen eines Hula-Hoop-Reifens um die Körpermitte wohl eher mit ihrer Kindheit. Doch das Hooping, wie es heute heißt, liegt wieder im Trend. Die sozialen Medien sind voll mit Berichten darüber. Das Portal Vergleich.org hat einen Anstieg der Nachfrage für Hula-Hoop-Reifen seit Ende 2019 um 5.000 Prozent ausgemacht.
Auch Hooping-Trainerin Nelly Halling ist diese Entwicklung aufgefallen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass die Corona-Pandemie mit für den Trend verantwortlich ist. Die Leute wollten gerne mal was Neues ausprobieren, weil sie ja nicht mehr ins Fitnessstudio konnten und viele Sportgeräte für zu Hause doch recht teuer sind.“
Laut Halling kann jeder mit dem Hooping beginnen, egal ob Sportmuffel oder Athlet. „Der Sport ist sowohl für schlanke als auch für dickere Leute und sogar für Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen geeignet. Nur wer gerade akute Beschwerden hat, wie beispielsweise einen Bandscheibenvorfall, sollte aufpassen.“
Geht auch vorm Fernseher
Wer also nach einer langen Sportpause nach einem Einstieg sucht, für den könnte Hooping die passende körperliche Betätigung sein. „Hooping lässt sich wunderbar in den Alltag integrieren. Man kann zum Beispiel die Mittagspause oder die Zeit vorm Fernseher nutzen, um sich eine halbe Stunde zu bewegen“, erklärt Nelly Halling. Sie empfiehlt diese Art des Trainings vor allem in stressigen Phasen, in denen man sonst gar nicht zum Sport kommt.
Wenn man jedoch ein richtiges Work-out absolvieren möchte, dann sollte man sich laut Halling auch bewusst Zeit dafür nehmen. Dann kann das Hooping richtig anstrengend werden. „Während des Trainings kann man beispielsweise Kniebeugen und Ausfallschritte mit dem Reifen machen. Man kann auch Gewichte dazu nehmen und die Arme trainieren. Bei Übungen wie Sit-ups nimmt man den Reifen einfach nur als Stütze. Es ist also ein normales Work-out, nur eben mit Reifen. Das ist vielleicht ein bisschen schwieriger, macht dafür aber auch mehr Spaß.“
Wer regelmäßig die Hüften schwingt, tut der Gesundheit etwas Gutes. Laut Halling fördert das Hooping nicht nur die Beweglichkeit und Kraft, sondern bringt auch das Herz-Kreislauf-System richtig in Schwung. Zudem wird die Koordination geschult. Nach einiger Zeit macht sich die Bewegung auch auf der Waage bemerkbar, denn die Sportart verbrennt viele Kalorien.
Spiegel hilft beim Üben
Fürs Hooping braucht man eigentlich nur eng anliegende Kleidung und einen passenden Reifen. Nelly Halling weiß, wie dieser aussehen sollte. „Es gibt zwei Arten von Reifen – leichte und schwere mit Noppen. Von Letzteren halte ich persönlich nicht so viel.“ Denn sie würden häufig blaue Flecken verursachen. Die tun nicht nur weh, sondern verhindern auch erstmal, dass weiter trainiert wird. „Dabei gilt gerade am Anfang: Üben, üben, üben!“
Damit der Reifen die richtige Größe hat, sollte er bis zum Bauchnabel reichen, wenn er auf dem Boden abgestellt wird. „Nur wenn man klein und mollig ist, sollte man vielleicht einen etwas größeren Reifen nehmen“, so Halling.
Es gibt sogar einige Anbieter, die personalisierte Reifen erstellen. Sie kosten um die 45 Euro. Auch Halling stellt ihre Sportgeräte selbst her. Kauft man Massenware, erhält man bereits ab 25 Euro einen geeigneten Reifen.
Ist der passende Hula-Hoop gefunden, kann das erste Training starten. Für den Einstieg hat Halling einige Tipps: „Wenn man zum Beispiel nach links dreht, dann sollte man das linke Bein nach vorne nehmen und umgekehrt.“ Außerdem sei wichtig, sich locker hinzustellen und die Arme vom Körper wegzustrecken. „Die Hüfte sollte entspannt und gerne ein bisschen übertrieben kreisen.“ Das funktioniert laut Halling am besten vor einem Spiegel.
Wer sich Unterstützung holen will, kann sich entweder bei einem Online-Kurs anmelden oder auf Video-Anleitungen auf sozialen Netzwerken wie Youtube und Instagram zurückgreifen.