Leipzig. Das Herzzentrum Leipzig hat nach eigenen Angaben eine richtungsweisende Operation durchgeführt. Erstmals sei dabei einem Patienten ein sogenanntes Total Artificial Heart (TAH), ein durch und durch künstliches Herz, eingesetzt worden. Das teilte das zum Gesundheitskonzern Helios gehörende Herzzentrum Leipzig am Freitag mit.
Den Angaben zufolge verlief die Operation ohne Komplikationen, das Kunstherz habe sofort fehlerfrei gearbeitet und der Patient die Intensivstation bereits verlassen.
Der leitende Oberarzt Alexey Dashkevich erklärte, das TAH imitiere die natürlichen Herzfunktionen durch integrierte Sensorik komplett. Zudem sei es "biokompatibel", werde also nicht als Fremdkörper erkannt und damit nicht abgestoßen. Diese Operation komme nur in Betracht, wenn ein Versagen beider Herzkammern vorliege, etwa nach einem schweren Herzinfarkt. Ein solcher Eingriff sei nun zum 55. Mail weltweit durchgeführt worden.
Das TAH verfüge über Sensoren, die körperliche Belastungen registrierten und die Herzfrequenz entsprechend anpassten, hieß es. Die mit Blut in Kontakt kommenden Oberflächen seien mit einer biologischen Membran überzogen, das Implantat werde so als körpereigen anerkannt.
Der ärztliche Direktor, Prof. Michael A. Borger, sieht in der Implantation einen wesentlichen Fortschritt. Das TAH fördere die Durchblutung wichtiger Organe und stabilisiere die Gesamtkondition des Patienten. "Mit diesem neuen Typ von Kunstherz sind wir in der Lage, Herzpatienten aus einer ansonsten aussichtslosen Situation zu helfen", sagte er. Das TAH werde allerdings derzeit nicht dauerhaft eingesetzt, sondern sei eine Art "Brückenlösung" bis zur Transplantation eines Spenderherzens.
Dieser Text wurde auch mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellt.