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Görlitz tanzt bei den Vornamen aus der Reihe

Mathilda und Leon sind die beliebtesten. Viele Kinder, die 2018 geboren wurden, heißen wieder wie unsere Großeltern.

Von Susanne Sodan
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Eines der Neujahrsbabys: Vier Kinder wurden im Görlitzer Klinikum am 1. Januar 2019 geboren. Um 14.15 Uhr kam Lea Rösler zur Welt, die vierte im Bunde, hier zu sehen mit ihren Eltern Anja Bürger und Christian Rösler.
Eines der Neujahrsbabys: Vier Kinder wurden im Görlitzer Klinikum am 1. Januar 2019 geboren. Um 14.15 Uhr kam Lea Rösler zur Welt, die vierte im Bunde, hier zu sehen mit ihren Eltern Anja Bürger und Christian Rösler. © Nikolai Schmidt

Wie und wo sie den Neujahrstag 2019 verbracht haben, werden Anja Bürger und Christian Rösler ganz sicher nie vergessen: Im Görlitzer Klinikum kam am frühen Nachmittag ihre Tochter Lea zur Welt, ihr erstes Kind. Insgesamt wurden am 1. Januar 2019 auf der Geburtsstation des Klinikums Görlitz vier Kinder geboren. Lea kam 14.15 Uhr zur Welt und ist damit das jüngste der vier Neujahrsbabys. Mit dem Namen Lea haben sich ihre Eltern einen ganz beliebten für ihre kleine Tochter ausgewählt: In der Babynamensstatistik des Görlitzer Standesamtes für 2018 steht Lea auf Platz vier.

Insgesamt kamen in Görlitz voriges Jahr mehr als 780 Kinder zur Welt. 782, das ist der Stand aus dem Görlitzer Standesamt vom 21. Dezember. Die Zahl ist bis Jahresende aber noch etwas gewachsen: Drei Jungen kamen Weihnachten zur Welt. Und ein Kind, ebenfalls ein Junge, wurde Silvester im Görlitzer Klinikum geboren. Insgesamt erblickten im Klinikum 769 Babys bei 755 Geburten das Licht der Welt, es wurden also sieben Zwillingspaare geboren. Ein neuer Rekord, so wie in den beiden Jahren davor, ist das allerdings nicht. 2017 kamen sogar 844 Kinder im Klinikum auf die Welt.

Bei den Vornamen hat es 2018 einer sogar mit einem kleinen Abstand ganz nach vorne geschafft: Mathilda. Starke Kämpferin oder auch mächtige Heldin – so etwa kann man die Bedeutung des Namens aus dem Althochdeutschen herleiten. Die Variante Mathilde erfreute sich um 1900 sehr großer Beliebtheit. Hundert Jahre später, etwa seit dem Jahr 2000, ist die Form Mathilda langsam wieder im Kommen. 2018 nun gehörte der Vorname zu denen, die die meisten Plätze auf der Beliebtheitsskala gutmachen konnten. Laut der Liste der häufigsten Babynamen von Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld landete Mathilda damit bundesweit auf Platz 19, sachsenweit auf Platz 7. Und in Görlitz sogar auf Platz eins. Laut dem Standesamt der Stadt wurden voriges Jahr elf neue kleine Görlitzerinnen namens Mathilda gemeldet.

Eine von ihnen ist Mathilda Biedermann. Sie wurde am 11. September 2018 geboren. Ein altdeutscher Name sollte es sein, erzählen ihre Eltern Julia und Tom Biedermann. Und einer, der gut zu den Vornamen ihrer beiden älteren Kinder passt. Die Wahl und Entscheidung für Mathilda sei ihnen auf jeden Fall nicht so leicht gefallen wie bei den beiden ersten Kindern. „Meine Frau hatte immer den Wunsch, ihre Tochter Pauline zu nennen und ich brachte den Namen Anton für einen Jungen mit“, erzählt Tom Biedermann. „Da wir das Glück hatten, beide Namen schon verwenden zu dürfen, brauchten wir jetzt also eine Idee für Kind Nummer drei.“ Als Julia Biedermann vor zwei Jahren mit Anton schwanger war – den Eltern das Geschlecht aber noch nicht bekannt war – machten sie sich auch Gedanken über einen Mädchennamen. „Wir konnten uns damals aber zwischen Carlotta und Mathilda irgendwie nicht richtig festlegen.“ Mussten sie damals letztendlich auch nicht. Vor wenigen Monaten aber, mit der dritten Namenssuche, fiel die Entscheidung – für Mathilda.

Den zweiten Platz auf der Görlitzer Favoritenliste teilen sich die Namen Anna und Ella. Beide wurden in Görlitz voriges Jahr je acht Mal vergeben. Und auf dem dritten Platz stehen drei Namen: Emilia, Frieda und Hanna. Bei den Jungen steht Leon ganz oben. Neun Jungen mit diesem Namen wurden 2018 in Görlitz gemeldet. Platz zwei teilen sich Emil und Noah. Auf Platz drei folgt Felix.

Damit unterscheiden sich die Görlitzer Lieblingsnamen durchaus von den gesamtsächsischen. Die Görlitzer Nummer Eins bei den Jungen, Leon, schafft es sachsenweit ebenfalls in die Top 10, auf den neunten Platz. Ganz oben steht bei den Sachsen aber, ebenso wie 2017, der Name Ben. Bei den Mädchen lautet der beliebteste Vorname Emma.

Tim steht bei den häufigsten Jungennamen auf Platz 25 der sächsischen Liste. Aber bei Ludmila und Michail Aronov steht Tim garantiert ganz oben: Am gestrigen Mittwoch, 10.47 Uhr, kam Tim im Krankenhaus Weißwasser zur Welt. Er ist das zweite Kind von Ludmila und Michail Aronov – und das erste Weißwasseraner Baby 2019. Ein Neujahrsbaby gab es diesmal in Weißwasser nicht, aber ein Silvesterkind: Am 31. Dezember kam Winnifred-Annabell Rößler zur Welt.

Familie Rößler lebt in Bad Muskau, Familie Aronov lebt in Weißwasser. Im dortigen Kreiskrankenhaus kamen 2018 insgesamt 329 Kinder zur Welt. Am meisten los im Kreißsaal war im Januar – mit 37 Geburten. Am ruhigsten war es im November mit 20 Geburten. Das Krankenhaus Weißwasser hat auch eine Vornamensliste erstellt: Ganz oben stehen bei den Jungen die Namen Ben und Emil, bei den Mädchen Emilia und Pia.

Die beliebtesten Vornamen

Bundesweit

Mädchen

1. Emma

2. Mia

3. Hanna/Hannah

Jungen

1. Ben

2. Paul

3. Leon

In Sachsen

Mädchen

1. Emma

2. Hannah/Hanna

3. Mia

Jungen

1. Ben

2. Paul

3. Emil

In Görlitz

Mädchen

1. Mathilda (11)

2. Anna (8) und Ella (8)

3. Emilia (7), Frieda (7) und Hanna (7)

4. Emma (5), Hannah (5), Lea (5), Lina (5), Maja (5) und Sophie (5)

Jungen

1. Leon (9)

2. Emil (8) und Noah (8)

3. Felix (7)

4. Anton (6), Jonas (6) und Oskar (6)

5. Finn (5), Luca (5), Nico (5) und Theo (5)

In Weißwasser

Mädchen

Emilia (6) und Pia (6)

Jungen

Ben (6) und Emil (5)

Quellen: Stadt Görlitz, MGLG (mit dem Krankenhaus Weißwasser), www.beliebte-vornamen.de (Statistik Knud Bielefeld)

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