Görlitz
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Shuttleservice für Amphibien im Landkreis Görlitz

Naturschützer bauen derzeit viele Kilometer Schutzzäune für Frösche, Kröten und Salamander auf - und helfen Tausenden, ihren Laichplatz zu erreichen.

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Symbolbild
Symbolbild © Naturschutzstation Östliche Oberlausitz

Der Tierpark Görlitz hilft der Naturschutzstation Östliche Oberlausitz derzeit dabei, bedrohte Amphibien auf ihrem gefährlichen Weg zu den Laichplätzen zu schützen. So werden derzeit viele Kilometer Schutzzäune entlang der Straßen aufgebaut, täglich ein- bis zweimal kontrolliert, Frösche, Kröten, Salamander und Lurche eingesammelt und über die Straßen getragen.

Der Grund: Nach der Winterruhe wandern die Tiere zu ihren Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Dabei zieht es sie zu jenen Gewässern, in denen sie selbst ihr Leben als Kaulquappe verbracht haben. Die Wanderung birgt viele Gefahren: Die Tiere müssen dabei Straßen überqueren, es lauern Feinde auf sie und sie können in Gullys oder Lichtschächte fallen. Durch die Hilfe der Naturschützer konnten voriges Jahr 28.753 Amphibien in Sicherheit gebracht werden. Zum Vergleich: 2016 waren es noch 73.520.

Durch ihren besonderen Lebenszyklus sind Amphibien für ihre Fortpflanzung auf Gewässer angewiesen. Sie leiden daher besonders unter dem Verlust geeigneter Lebensräume. Der fortschreitende Flächenverbrauch durch Industrie und Landwirtschaft, die Zerschneidung der Landschaft durch Siedlungen und Straßen erschweren ihnen das Überleben. Zudem bedrohen die zunehmende Gewässerverschmutzung und der Einsatz von Insektiziden die Tiere.

"Amphibien übernehmen wichtige Aufgaben in ihrem Ökosystem", sagt Annett Hertweck von der Naturschutzstation Östliche Oberlausitz. "Wir müssen daher unbedingt unsere Schutzbemühungen für diese Tiere verstärken, etwa indem wir weitere Biotope errichten oder technisch verbaute Teichzuleiter abschnittsweise naturnäher gestalten." Amphibien bräuchten geeignete Lebensräume, damit sie überleben können.