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Sachsen ehrt Frauen-Power von der Neiße in Dresden

Am Mittwochnachmittag haben Livia Tauch aus Niesky und Dagmar Götze aus Rothenburg die Annen-Medaille erhalten. Es ist ein Preis für besonderen Einsatz für die Mitmenschen.

Von Susanne Sodan
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Dagmar Götze und Livia Tauch sind am Mittwoch für ihren besonderen Einsatz für andere in Dresden geehrt worden.
Dagmar Götze und Livia Tauch sind am Mittwoch für ihren besonderen Einsatz für andere in Dresden geehrt worden. © André Schulze, sz-Bildstelle

Jeden Montag und jeden Dienstag ist Livia Tauch im Pflegeheim "Abendfrieden" in Niesky zu Gast. Die ausgebildete Kirchenmusikerin musiziert mit den Bewohnern. "Meist spiele ich Schlager oder Volkslieder", erzählt sie. Manche singen mit, manche hören still zu. "Wenn ein Leuchten in die Augen kommt, freue ich mich am meisten." Oder wenn Bewohner zu ihr sagen, sie solle nur bald wiederkommen. Jetzt gibt es noch eine weitere Anerkennung für Livia Tauchs ehrenamtlichen Einsatz: Sie und die Rothenburgerin Dagmar Götze haben am Mittwochnachmittag in Dresden die Annen-Medaille verliehen bekommen.

Die Annen-Medaille wurde 1995 von der sächsischen Staatsregierung zum Andenken an die für ihre Wohltätigkeit bekannte Anna von Sachsen gestiftet und wird an Menschen vergeben, die sich seit Langem ehrenamtlich in der Gesellschaft engagieren. Seit 13 Jahren findet die festliche Verleihung im Gymnasium Dresden-Bühlau statt - wohin sich am Mittwoch insgesamt 19 sächsische Ehrenamtliche auf den Weg gemacht hatten. Darunter die beiden Frauen aus dem Landkreis Görlitz.

"Sie ist ein Riesengeschenk für uns"

Im Mai 2021 hat Livia Tauch angefangen im Pflegeheim. "Ich dachte mir, ich habe die kirchenmusikalische Ausbildung", und in ihrer freien Zeit wollte sie einfach etwas Gutes gestalten. Vorgeschlagen für die Annen-Medaille wurde sie von Sonja Rönsch, Vorstand der Diakonissen-Anstalt Emmaus, zu der der "Abendfrieden" gehört. "Sie ist eine ganz große Freude und ein Riesengeschenk für uns", sagt Sonja Rönsch. Livia Tauch bringe wirklich das Haus zum Klingen: Wenn sie da ist, dann hört man schon am Eingang ihr Klavierspiel, ihre Stimme. Abgesehen davon, dass sie ihr musisches Handwerk beherrsche, "ist sie den Menschen auch sehr zugewandt. Einen solchen Menschen kann man jedem Pflegeheim nur wünschen", sagt Sonja Rönsch.

Nicht weniger dankbar ist das Mehrgenerationenhaus der Diakonie St. Martin in Rothenburg - für Dagmar Götze. Sie ist sogar schon seit 2007 in dem Haus tätig. Kurzzeitig war sie angestellt, die allermeiste Zeit aber ist sie ehrenamtlich für die Bewohner da. Die Liste ist über all die Jahre lang geworden. Eines von vielen Projekten für das sich Dagmar Götze einsetzt, heißt "Multi Talent" - ein Freizeitangebot für Menschen mit und ohne Behinderung.

"Ich muss unter Menschen"

Oder: Einmal pro Woche ist sie mit dem Rommé-Café für die Senioren da. Etwas, das ihr auch selbst große Freude macht, erzählt Dagmar Götze. "Ich bin auch Nachbarschaftshelferin", erklärt sie. Sie unterstützt beispielsweise regelmäßig eine blinde Frau bei ihren Besorgungen. Warum sie all das tut? Die netten Kollegen im Mehrgenerationenhaus haben einen Anteil, sagt Dagmar Götze. Und: "Ich muss unter Menschen."