Gegen 22 Uhr am Sonntagabend herrschte Klarheit: Rafal Gronicz geht in seine nächste und aller Wahrscheinlichkeit nach letzte Amtszeit als Bürgermeister von Zgorzelec. Im zweiten Wahlgang war er gegen den PiS-Bewerber Mateusz Szczerbaty zur Stichwahl angetreten. An Gronicz gingen 52,59 Prozent der Stimmen, an Szczerbaty entsprechend 47,41 Prozent. Die Wahlbeteiligung war niedrig. Wie das Portal Zgorzelec.info schreibt, lag sie in der „Hauptstadt“ des Kreises gegen 12 Uhr bei unter zehn Prozent. 17 Uhr waren es knapp 30 Prozent. Bis 21 Uhr waren die Wahllokale in Polen geöffnet. Bis dahin stieg die Wahlbeteiligung auf immerhin 47,41 Prozent.
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„Vielen Dank für jede Stimme, die Sie für mich abgegeben haben“, bedankte sich Rafal Gronicz am späten Sonntagabend via Facebook. „Eine weitere Amtszeit für Zgorzelec liegt vor uns. Morgen geht’s los!“
Warum sein Sieg ein so knapper ist, kann mehrere Gründe haben. Die niedrige Wahlbeteiligung könnte darauf deuten, dass sich das liberale Lager, Gronicz gehört zur Bürgerplattform PO, seiner Sache zu sicher war. Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen waren fünf Kandidaten angetreten. Gronicz konnte sich zwar, anders als 2018, nicht direkt durchsetzen, lag aber mit 32,82 Prozent vorne, Mateusz Szczerbaty folgte mit 20,59 Prozent. Allerdings hatten sich im Wahlkampf auch Stimmen gehäuft, die Gronicz eine zu müde Politik vorwarfen.
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Interessant ist, dass fast überall im Bezirk Zgorzelec, wo ein zweiter Wahlgang anstand, die Ergebnisse recht knapp waren. In Sulikow gewann Jan Majowski (parteilos) mit rund 54 Prozent, in Piensk Janusz Pawul (PO) mit rund 51 Prozent der Stimmen. An den Süden des Kreises Görlitz grenzt Bogatynia. Dort hatte bereits im ersten Wahlgang Wojciech Dobrolowicz von der PiS mit absoluter Mehrheit gewonnen.