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Görlitzer Schwesterstadt: Bürgermeisterwahl geht in zweite Runde

Fünf Kandidaten wollten in Zgorzelec Bürgermeister werden. Im ersten Wahlgang konnte sich noch niemand durchsetzen. Der Amtsinhaber und sein PiS-Konkurrent gehen jetzt in die Stichwahl.

Von Susanne Sodan
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Rafal Gronicz und, Mateusz Szczerbaty bitten in zwei Wochen die Zgorzelecer noch mal zur Wahlurne.
Rafal Gronicz und, Mateusz Szczerbaty bitten in zwei Wochen die Zgorzelecer noch mal zur Wahlurne. © privat

Am Montagmittag war die Auszählung geschafft. Was sich bereits in den Stunden vorab angedeutet hatte, war bestätigt: Die Zgorzelecer müssen noch mal den Gang zur Wahlurne antreten. Keiner der Kandidaten schaffte es im ersten Wahlgang am Sonntag zur absoluten Mehrheit. Das war bei insgesamt fünf Kandidaten allerdings von vornherein unwahrscheinlich.

Amtsinhaber Rafal Gronicz, Mitglied in der liberalen Bürgerplattform PO erreichte 32,82 Prozent der abgegebenen Stimmen. 20,59 Prozent gingen an Mateusz Szczerbaty, der für die konservative PiS-Partei angetreten war. Knapp gefolgt von Edyta Krajaniak-Burba: Für sie votierten 18,46 Prozent der Wähler. Ähnlich wie Gronicz sprach auch Krajaniak-Burba ein eher bürgerliches Lager an, sie ist Mitglied der 2021 gegründeten pro-europäischen Bürgerbewegung Polska 2050.

Zwei Kandidaten gehen in Stichwahl

Als parteilose Kandidaten waren Aneta Mazur, die bereits 2018 ihren Hut in den Ring geworfen hatte, und Rafal Poglodek angetreten. An sie gingen 16,89 und 11,24 Prozent der Stimmen. Einen kompletten Durchfaller gab es bei dieser Wahl also nicht, aber auch nicht den klaren Gewinner.

Wie Renata Burdosz, Stadtsprecherin in Zgorzelec mitteilt, geht es am 21. April in die zweite Runde. In der werden noch zwei Kandidaten um das Bürgermeisteramt kämpfen, erklärt sie: Amtsinhaber Rafal Gronicz und Mateusz Szczerbaty (PiS). In der letzten Legislaturperiode war Szczerbaty einer von sechs Oppositionsräten im Stadtrat von Zgorzelec. Gronicz ist seit 2006 Bürgermeister von Zgorzelec. Kann er die aktuelle Wahl für sich entscheiden können, würde er nach einer Änderung im Kommunalrecht seine letzte Legislatur antreten.

Im Zgorzelecer Umland dominiert PiS

Insgesamt ist aus den Kommunalwahlen in Polen nach bisherigen Auswertungen die PiS mit leichtem Vorsprung als stärkste Kraft hervorgegangen. Im Herbst standen die Parlamentswahlen an, bei der die PiS von der liberalkonservativen Bürgerkoalition um Donald Tusk abgelöst wurde. Vor allem in den Städten dominierte auch bei den Kommunalwahlen jetzt die Bürgerkoalition. Zum Beispiel in Warschau erreichte der amtierende PO-Bürgermeister knapp 60 Prozent der Stimmen und wurde damit im ersten Wahlgang im Amt bestätigt. Vor allem im Osten des Landes und in den ländlichen Gebieten dominierte dagegen die PiS. So zog Tusk ein zwiegespaltenes Fazit.

Neu ist diese politische Verteilung im Land nicht. In Zgorzelec, direkt an der Grenze zu Sachsen, hatte immer das liberale Lager die Nase vorn. Anders sieht das mitunter schon im Umland, im Kreis Zgorzelec aus, so auch dieses Mal: Den vorläufigen Ergebnissen nach erreichten bei der Kreiswahl die Kandidaten der PiS (26,26 Prozent) fast genauso viele Stimmen wie die KKW-Bürgerkoalition (27,82 Prozent).