Görlitz
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Türkische Migranten reisen aus Versehen nach Görlitz

Eine Frau war mit den Kindern von Schleusern abgesetzt worden. Weil sie kein Ticket hatten, landeten sie bei der Bundespolizei. Was noch passierte.

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Symbolfoto © Archiv/Paul Glaser (Symbolfoto)

Am Mittwoch gegen 1.25 Uhr ist am Bahnsteig des Görlitzer Bahnhofes Görlitz eine türkische Frau (32) mit ihren beiden Töchtern (8, 12) in Gewahrsam genommen worden. Auf die 32-Jährige war zuvor eine Servicemitarbeiterin der Länderbahn aufmerksam geworden, weil die Türkin ohne Fahrschein von Bischofswerda nach Görlitz reiste. Später stellte sich heraus, dass sich die Türkin wohl in der Verkehrsrichtung getäuscht hatte, denn ihr Reiseplan sah Düsseldorf vor. Offenbar war sie mit ihren Kindern von unbekannten Schleusern bis nach Bischofswerda beziehungsweise dort bis zum Bahnhof gebracht worden. Die Bundespolizei sucht nun in diesem Zusammenhang nach Hinweisen, welche zur Aufklärung dieser Schleusung beitragen können. Informationen nimmt die Dienststelle unter der Rufnummer 03581 36260 entgegen, so der Pressesprecher der Ludwigsdorfer Bundespolizei.

Reisender kann Strafe nicht bezahlen

In der Nacht zum Mittwoch kontrollierten Einsatzkräfte der Bundesbereitschaftspolizei auf dem Autobahnrastplatz An der Neiße (Nord) einen polnischen Reisebus. Der war auf dem Weg in die Niederlande. Einer der Insassen war ein 37-jähriger Pole. Bei der Überprüfung seiner Personalien bemerkten die Beamten einen Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Berlin wegen Bandendiebstahls. Dem Verurteilten, der außerdem von der Staatsanwaltschaft Hamburg wegen Diebstahls mit Waffen sowie wegen Wohnungseinbruchdiebstahls gesucht wurde, fehlten 1.800 Euro. Diese Summe hätte er zahlen müssen, um nicht in die Justizvollzugsanstalt gebracht zu werden. Das teilt am Mittwoch Michael Engler mit, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf.

Nicht nur in Görlitz, auch in der Kurstadt Bad Muskau, in der Ortslage Podrosche der Gemeinde Krauschwitz und in Krauschwitz griffen Bundespolizisten am Mittwoch Migranten aus Syrien, aus dem Iran, aus dem Jemen sowie aus Marokko auf. Somit befinden sich derzeit, einschließlich der dreiköpfigen türkischen Familie, 23 Personen in der Dienststelle in Ludwigsdorf und durchlaufen die polizeilich notwendige Bearbeitung.

22 Ausländer werden nach Polen zurückgeschoben

Am Dienstag befanden sich 24 Personen in Polizeigewahrsam. Die betreffenden Iraner, Somalier, Georgier beziehungsweise ein Äthiopier wurden an beziehungsweise auf Brücken in Görlitz, am Görlitzer Neißeviadukt oder auf dem Autobahnrastplatz An der Neiße (Nord) festgestellt. Während zwei Iraner an eine Erstaufnahmeeinrichtung übergeben wurden, erfolgte in den 22 anderen Fällen die Zurückweisung nach Polen.