Durchwachsene Saison bei Oldtimerbahn

In der Woche schönes Wetter und am Wochenende Regen. So zeigte sich das Wetter häufig in diesem Jahr. "Und da wir vorrangig Sonnabend und Sonntag fahren, fielen etliche Fahrten mit der Parkeisenbahn tatsächlich ins Wasser", sagt Daniel Schölzel.
Der Vorsitzende des Vereins Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn ist nicht zufrieden mit der diesjährigen Fahrsaison. Zu wenige Gäste der Stadt und Einheimische wollten in diesem Jahr mit dem historischen Adler eine Runde durch den Freizeitpark zwischen Weinberghaus und Landskron Brauerei drehen.
Nikolausfahrt ist noch nicht sicher
Offensichtlich spielte aber auch die Corona-Pandemie eine Rolle, vermutet der Vereinschef. "Vielleicht fürchteten die Menschen, sie müssten zu eng in unseren Waggons sitzen und spazierten lieber in der Natur, um frische Luft zu schnappen", spekuliert er.
Ob es in diesem Jahr die traditionelle Nikolausfahrt geben kann, ist derzeit wegen der Pandemie noch nicht sicher. Sie wurde bereits um eine Woche auf den 13. Dezember verschoben. Danach geht der Adler - ein Nachbau der ersten Lok Deutschlands, die zwischen Nürnberg und Fürth fuhr - in den Winterschlaf. Doch der wird unterbrochen von der normalen Winterdurchsicht am Motor und an der Lok. Auch die Waggons werden gewartet.
Parkeisenbahner sanieren Grubenzug
Die Parkeisenbahner sind während der Wintermonate nicht untätig. "Wir haben begonnen, einen Grubenzug aus Halle herzurichten", erzählt Daniel Schölzel. In der Saalestadt hatte sich ein Verein aufgelöst und war froh, die Grubenbahn in kompetente Hände abzugeben. Langjährige Kontakte zwischen dem Halleschen und dem Görlitzer Verein ermöglichten es, die Grubenbahn für die Nachwelt zu erhalten.
Die Bahn soll im nächsten Jahr am zweiten Juni-Wochenende erstmals öffentlich gezeigt und genutzt werden, wenn der Parkeisenbahnverein sein 45-jähriges Bestehen feiert. Dann soll es am Sonnabend ein Treffen von Feldbahnvereinen aus ganz Deutschland und am Sonntag ein großes Kinderfest geben.