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Görlitzer Spielemax bleibt auch am Freitag dicht

Das Unternehmen hatte eine Wiedereröffnung für Donnerstag, 11 Uhr, angekündigt. Doch die Kunden kamen vergeblich ins Citycenter. Zu einem neuen Termin hüllt sich Spielemax in Schweigen.

Von Ingo Kramer
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Patricia und Dominic Ellmer aus Görlitz stehen mit Töchterchen Stella vor der verschlossenen Filiale von Spielemax. Kein Aushang verrät, wann sie wieder öffnet.
Patricia und Dominic Ellmer aus Görlitz stehen mit Töchterchen Stella vor der verschlossenen Filiale von Spielemax. Kein Aushang verrät, wann sie wieder öffnet. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Das Spielemax-Geschäft im Görlitzer Citycenter ist auch am Freitag geschlossen geblieben. Dabei hatte das Unternehmen die Wiedereröffnung für Donnerstag angekündigt. Der Termin wurde nicht gehalten, die Kunden standen vor verschlossener Tür. Patricia und Dominic Ellmer aus Görlitz mit Töchterchen Stella waren die ersten am Donnerstag: Pünktlich um 11 Uhr kamen sie zum Spielemax. Für 11 Uhr hatte das Unternehmen die Wiedereröffnung der geschlossenen Filiale angekündigt. „Stella hatte gestern Geburtstag“, berichtet der Vater. So sind sie gekommen, um der Dreijährigen etwas Schönes zu kaufen. „Irgendetwas für die Puppe wäre schön“, ergänzt die Mutter.

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So präsentiert sich Spielemax seinen Kunden am geplanten Tag der Eröffnung.
So präsentiert sich Spielemax seinen Kunden am geplanten Tag der Eröffnung. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Doch Familie Ellmer muss mit leeren Händen wieder heimgehen: Der Laden ist und bleibt verschlossen. Kein Aushang informiert die Kunden, wann es nun wirklich losgeht. Die Schaufenster sind mit Folie abgehangen. Durch kleine Löcher können die Kunden ein paar Blicke nach drinnen erhaschen. Zu sehen sind zwei Verkäuferinnen, die Regale einräumen. „Es sind die gleichen Verkäuferinnen wie vor der Schließung“, bemerken zwei andere Kundinnen aus Görlitz, die kurz nach elf Uhr gekommen sind. Sie bezeichnen sich als „Angebotsjäger“, wollen schauen, was günstig ist, „auf Vorrat für spätere Geburtstagsgeschenke.“ Sie bedauern die Verkäuferinnen, die nichts dafür können, dass Spielemax schließt, wieder öffnet und versprochene Termine nicht einhält: „Die Verkäuferinnen können einem leid tun.“

Derweil kommen immer mehr Kunden zur Filiale – und müssen unverrichteter Dinge wieder gehen. Die Sächsische Zeitung hat daraufhin gleich um 11.30 Uhr eine erneute Anfrage an Spielemax geschickt und nachgefragt, warum die Filiale nicht wie angekündigt eröffnet hat und wann es stattdessen so weit sein wird. Auch am Freitag ließ das Unternehmen die Anfrage gänzlich unbeantwortet.

Vielleicht läuft es ja am Ende genau wie vorige Woche in Riesa. Dort wollte Spielemax am Donnerstag eröffnen. Später wurde der Termin auf den Sonnabend verschoben. In einer Pressemitteilung berief sich das Unternehmen auf „unvorhergesehene Ereignisse, die nicht in unserem Einflussbereich liegen“. Diese würden eine Verschiebung der Eröffnung auf den Sonnabend notwendig machen.

Schon in der Vergangenheit hatte Spielemax eine merkwürdige Kommunikationsstrategie an den Tag gelegt. Fakt ist aber: Die Spielwarenkette mit Hauptsitz in Brandenburg war im vergangenen Jahr in Insolvenz gegangen. Ende des Jahres gab es einen Abverkauf mit Rabatten. Nach dem Insolvenzverfahren macht Spielemax nun in Eigenverwaltung weiter. „Spiele Max Einzelhandels GmbH & Co. KG“ lautet der Name der neuen Firma, ihren Sitz hat sie nach wie vor in Stahnsdorf bei Berlin. Der vormalige Betreiber war ein Unternehmen namens „SPM Filialbetriebs GmbH“. Im Rahmen der Sanierung der Spielwarenkette bleibt neben vielen anderen Standorten auch die Filiale in Görlitz erhalten.