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Görlitzer Synagoge schon jetzt Besuchermagnet

Erst seit wenigen Tagen offen, ist das Kulturforum in Görlitz schon ein Anziehungspunkt. Über 100 Besucher kommen täglich.

Von Daniela Pfeiffer
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Die Kunstausstellung "schoener_schein" von Detlef Schweiger, bei der Hunderte CDs kreisförmig am Boden des Kuppelsaals lagen, war die erste Ausstellung nach Eröffnung des Kulturforums.
Die Kunstausstellung "schoener_schein" von Detlef Schweiger, bei der Hunderte CDs kreisförmig am Boden des Kuppelsaals lagen, war die erste Ausstellung nach Eröffnung des Kulturforums. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Das Interesse an der vor Kurzem eröffneten sanierten Görlitzer Synagoge ist riesig. Schon in den ersten Wochen kamen täglich mehr als 100 Besucher, sagt Benedikt Hummel von der Görlitzer Kulturservice GmbH. Die städtische Gesellschaft betreibt das als Kulturforum wiedereröffnete Haus in der Otto-Müller-Straße. Allein zum Tag der offenen Tür kamen demnach 1.600 Besucher. Unter den jetzigen Tagesbesuchern seien viele Touristen, auch immer wieder aus den USA. Und auch bei den Schulen ist das Interesse groß. Für sie soll das didaktische Angebot weiter ausgebaut werden. Bislang gibt es neben Führungen – persönlich oder per Audioguide – auch einen Film, der in Dauerschleife für die Besucher läuft.

Die Synagoge soll neben Besuchergruppen auch dem Gebet gläubiger Juden offenstehen. In der Wochentagssynagoge hinter dem großen Kuppelsaal können Gottesdienste abgehalten werden, wenn sie dafür mindestens zehn Männer finden.

Fritz Pleitgen bei einem Görlitz-Besuch 2015. Damals besichtigte er auch die Wasserfall-Installation an der Altstadtbrücke.
Fritz Pleitgen bei einem Görlitz-Besuch 2015. Damals besichtigte er auch die Wasserfall-Installation an der Altstadtbrücke. © nikolaischmidt.de

Ebenso sind zahlreiche Veranstaltungen geplant – Lesungen, Gesprächsrunden, Konzerte, für vieles soll die 1911 erbaute Synagoge einen Ort bieten. Schon in den nächsten Wochen sind hochrangige Namen angekündigt. So kommt am 10. August der TV-Journalist Fritz Pleitgen, der zu Görlitz eine besondere Verbindung hat. „Eine unmögliche Geschichte – Als Politik und Bürger Berge versetzten“ heißt die Veranstaltung mit ihm, bei der er auf seine Korrespondentenjahre an Schauplätzen der Weltgeschichte zurückblicken und ebenso offen über seine Krebserkrankung sprechen wird.

Vom 12. August bis 2. Oktober wird die Wanderausstellung „Im Fluss der Zeit. Jüdisches Leben an der Oder“ in der Synagoge zu sehen sein. Die deutsch-polnische Ausstellung widmet sich Momenten der jüdischen Geschichte beiderseits der Oder. Der weltbekannte Klarinettist Giora Feidman und Konzertpianistin Alina Kabanova kommen an 9. September. Ex-Bundespräsident Joachim Gauck wird am 28. September für eine Lesung erwartet.