Görlitz
Merken

"Chinaseuche": Görlitzer Tierarzt warnt vor Kaninchensterben

In letzter Zeit habe es vermehrt Fälle von plötzlichem Kaninchensterben gegeben. Ein Tierarzt rät zur Impfung.

Von Susanne Sodan
 1 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
In den vergangenen Tagen sollen mehrere Kaninchen plötzlich gestorben sein.
In den vergangenen Tagen sollen mehrere Kaninchen plötzlich gestorben sein. © SZ-Archiv

Diese Woche habe die Praxis schon mehrere Meldungen von plötzlichem Kaninchensterben erhalten, so beginnt ein Facebook-Post von Dr. Hubertus Thomas, Tierarzt in Görlitz. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um die Viruserkrankung RHD", erklärt er. Die Viruserkrankung, die Kaninchen und Hasen befallen kann, wird oft auch als Chinaseuche bezeichnet: Sie wurde 1984 erstmals bei Kaninchen in China festgestellt.

Für Menschen ungefährlich, für Tiere tödlich

Er rät allen Kaninchenbesitzern, ungeimpfte Tiere umgehend gegen die Erkrankung immunisieren zu lassen, auch Stall-Kaninchen und Tiere in Wohnungshaltung. Für Menschen ist das Virus ungefährlich, für Hasen und Kaninchen endet eine Infektion aber in den allermeisten Fällen nach zwölf bis 72 Stunden tödlich. Symptome sind akute Mattigkeit, Appetitlosigkeit, hohes Fieber und blutiger Nasenausfluss. Übertragen werden kann die Erkrankung unter anderem direkt von Tier zu Tier, über verunreinigtes Wasser, Futter, Gegenstände wie Schuhe, die mit dem Erreger in Kontakt gekommen sind, oder blutsaugende Insekten.

Deutschlandweit kommt es immer wieder zu RHD-Ausbrüchen. Vorigen Herbst zum Beispiel waren mehrere Regionen betroffen, im Sommer 2020 wurden Fälle im Raum Riesa-Großenhain festgestellt.