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"Das Hakenkreuz auf unserer Schüssel hatte ich nie zuvor gesehen"

Bestsellerautorin Karolina Kuszyk spricht über den veränderten Blick auf die deutsch-polnische Nachkriegsgeschichte. Und wie der EU-Beitritt Polens 2004 neue Perspektiven ermöglichte.

Von Ines Eifler
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2023 war Karolina Kuszyk bei den "Literaturtagen an der Neiße" im Kulturforum Görlitzer Synagoge zu Gast.
2023 war Karolina Kuszyk bei den "Literaturtagen an der Neiße" im Kulturforum Görlitzer Synagoge zu Gast. © Martin Schneider

Über Jahrzehnte war das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen infolge des Zweiten Weltkrieges belastet. Konnten die Menschen in Polen nicht vergessen, wie ihr Land 1939 überfallen worden war, trauerten die ab 1945 vertriebenen Deutschen über den Verlust ihrer Heimat östlich von Oder und Neiße. Wie ähnlich aber ihr Schicksal der Vertreibung und Neuansiedlung war, war beiden Seiten nicht bewusst. Hinzu kamen Schweigen und Falscherzählungen in den sozialistischen Staaten DDR und VR Polen, bis 1990 die Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische Grenze anerkannt wurde. Polens EU-Beitritt 2004 eröffnete nochmals einen offeneren Blick auf die Geschichte.

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