Kreis Görlitz: Wagenknecht-Partei stellt zur Landtagswahl vier Direktkandidaten auf
Der Stimmzettel zur Landtagswahl am 1. September im Kreis Görlitz könnte noch etwas bunter werden. Denn zu den bislang feststehenden Direktkandidaten in den vier Wahlkreisen kommen seit dem Wochenende nun noch vier Direktkandidaten der neu gegründeten Wagenknecht-Partei (BSW) hinzu. Sie müssen nur noch eine Hürde für die Kandidatur nehmen: Die Wagenknecht-Partei muss in jedem Wahlkreis 100 Unterstützerunterschriften sammeln. Doch diesmal müssen dafür die Unterstützer nicht aufs Amt gehen, sagt BSW-Aufbauleiter Jens Hentschel-Thöricht gegenüber der SZ.
Die Direktkandidaten der Wagenknecht-Parteien sind im politischen oder öffentlichen Leben des Kreises durchaus bereits bekannt. Der 61-jährige Unternehmensberater Hans-Ulrich Hinner aus Deutsch Paulsdorf (Gemeinde Markersdorf) stammt ursprünglich aus Merseburg, ist aber seit Jahren in der Oberlausitz tätig. Er kandidiert im Wahlkreis Weißwasser-Niesky.
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Im Görlitzer Wahlkreis tritt der 22-jährige Franz Nestler an. Der gebürtige Bautzener absolviert eine Lehre als Koch, in diesem Jahr steht die Abschlussprüfung an, sein Lehrbetrieb ist die "Obermühle" in Görlitz, mittlerweile hat er auch eine eigene Firma für Event-Gastronomie gegründet.
Schon ins politische Leben hineingerochen hat Andreas Herrmann in den vergangenen Jahren. Der 60-jährige Journalist aus Strahwalde war Mitglied der SPD, kandidierte für die Partei auch schon für den Landtag, ohne dass ihm der Sprung nach Dresden gelang. Nun will er es im Wahlkreis Zittau für die Wagenknecht-Partei wissen, zuvor war er aus der SPD ausgetreten.
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Im Wahlkreis Löbau wiederum wurde der 54-jährige Landwirt Carsten Berg aus Bertsdorf-Hörnitz nominiert. Berg, der im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) aufwuchs und an der Berliner Humboldt-Universität studierte, kam zusammen mit seiner Frau vor rund 20 Jahren in die Oberlausitz. Sie übernahmen einen alten Dreiseithof in Bertsdorf-Hörnitz, betreiben ökologische Landwirtschaft und bauten eine Ziegenfarm mit rund 60 Thüringer Milchziegen auf.
Wie Aufbauleiter Hentschel-Thöricht mitteilt, wird die Wagenknecht-Partei ihre Landesliste zur Landtagswahl Mitte Mai in Dresden aufstellen. Sie dürfte wichtig werden, sofern die Partei keinen Wahlkreis direkt gewinnt, aber insgesamt über der 5-Prozent-Hürde landet: Dann würden Kandidaten von der Liste in den Landtag einziehen.