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Kreis Görlitz: "Weiße Flecken" im Glasfasernetz sind bis Ende 2024 Geschichte

Der Kreis Görlitz hat seit 2019 den öffentlich geförderten Breitbandausbau in kleineren Gemeinden vorangetrieben. Jetzt zog er eine Zwischenbilanz.

Von Sebastian Beutler
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Der Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes im Kreis Görlitz kommt voran.
Der Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes im Kreis Görlitz kommt voran. © Dietmar Thomas

Der öffentlich geförderte Breitbandausbau im Landkreis Görlitz wird Ende kommenden Jahres abgeschlossen. Darüber informiert der Wirtschaftsdezernent im Kreis Görlitz, Thomas Rublack, vor Journalisten. Seit 2019 wurde im Kreis Görlitz überall dort das Breitband-Netz durch die öffentliche Hand ausgebaut, wo Privatunternehmen keine ausreichende Nachfrage für das schnelle Internet sahen und damit eine Investition für sie sich nicht rechnete. In größeren Städten wie Görlitz, Zittau oder Löbau investieren die Technologieunternehmen auf eigenes Risiko ins Glasfasernetz.

Um aber die "weißen Flecken" im Glasfasernetz zu beseitigen, wurde der Landkreis in zehn Cluster eingeteilt, das waren bestimmte Regionen. Für jede Region wurden die Arbeiten ausgeschrieben, Firmen wie Netcommunity GmbH aus Görlitz, die Enso AG und die Telekom Deutschland GmbH erhielten die Zuschläge.

Sieben dieser Cluster sind abgeschlossen, in zwei wird mit der Fertigstellung der Arbeiten noch in diesem Jahr gerechnet. Das betrifft das Gebiet im Zittauer Gebirge bis Hainewalde und Leutersdorf, wo noch Tiefbauarbeiten in Hainewalde und Oybin stattfinden sowie das Gebiet entlang der Neiße von Horka über Kodersdorf und Neißeaue bis ins Schöpstal. Insgesamt wurden in den neun Clustern 76 Millionen Euro investiert und über 7.500 Haushalte ans Netz angeschlossen.

Auch im zehnten Cluster werden nach Angaben von Rublack die Arbeiten Ende 2024 abgeschlossen. Dieses Gebiet umfasst Kommunen im Norden des Kreises wie Rietschen oder Markersdorf in der Mitte sowie Gemeinden von Beiersdorf über Ebersbach-Neugersdorf, Großschönau, Herrnhut, Kottmar bis nach Ostritz. Dieses zehnte Cluster war aus verschiedenen Gründen erst nachträglich aufgelegt worden, deswegen dauert es hier auch etwas länger. Mittlerweile sind aber die Bürger informiert worden, ab Frühjahr können die ersten Bereiche ans Netz angeschlossen werden, für das Einbetten der Glasfaser sind Plusgrade nötig. Hier werden nochmal 45 Millionen Euro investiert, um Hunderte Haushalte anzuschließen.

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Das Glasfasernetz und damit schnelle Datenautobahnen gehören zu einer leistungsfähigen Infrastruktur. Als das Projekt 2019 gestartet wurde, erklärte die damalige Wirtschaftsdezernentin im Kreis Görlitz, Heike Zettwitz: "Dieser dringend notwendige Ausbau der digitalen Infrastruktur stärkt die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region und schafft gute Argumente für weitere Ansiedlungen im Landkreis Görlitz. Damit machen wir das Leben und Arbeiten im Landkreis Görlitz wieder erheblich attraktiver und bringen die wirtschaftliche Entwicklung voran.“

Doch mittlerweile geht es darum, die Geschwindigkeit im Netz auszubauen. So gibt es nun ein weiteres Förderprogramm des Bundes für graue Flecken im ländlichen Raum. Das sind Gebiete, in denen die Daten mit weniger als 100 Mbit/s im Download fließen und die von den Telekommunikationsunternehmen nicht eigenwirtschaftlich ausgebaut werden. Auch hier hat sich der Landkreis Görlitz um eine Förderung bemüht. Der Zuschlag soll nach Angaben von Thomas Rublack nächstes Jahr erfolgen.