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Lausitz-Festival: Linke stellt Intendant infrage

Landtagsfraktionen in Sachsen und Brandenburg fordern, den Vertrag mit Daniel Kühnel aufzulösen. Zumindest in einem Bundesland gibt es Rückendeckung für den Intendanten.

Von Irmela Hennig
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Daniel Kühnel ist der Intendant des Lausitz-Festivals. Es werden Forderungen laut, seinen Vertrag aufzulösen.
Daniel Kühnel ist der Intendant des Lausitz-Festivals. Es werden Forderungen laut, seinen Vertrag aufzulösen. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Die Fraktionen der Linksparteien im Sächsischen und im Brandenburger Landtag fordern einen Neustart für das Lausitz-Festival. Der Vertrag mit Intendant Daniel Kühnel soll aufgelöst, die Stelle neu ausgeschrieben werden.

Die Koalitionsfraktionen im Brandenburger Landtag haben sich allerdings hinter das Lausitz Festival und Daniel Kühnel gestellt. Ein Antrag der Linke-Fraktion für einen Neustart des länderübergreifenden Mehrsparten-Festivals und eine Neuausschreibung der Intendanz wurde am Donnerstag mehrheitlich abgelehnt. Einen ähnlichen Antrag haben indes auch Sachsens Linke vorbereitet.

Nach Informationen der Sächsischen Zeitung hatten GmbH und Aufsichtsrat Anfang April 2023 einen Fünf-Jahres-Vertrag mit Kühnel geschlossen. Das sorgte für Kritik, unter anderem, weil der damals neu geschaffene künstlerische Festivalbeirat ein Vorschlagsrecht für den Posten habe.

Franz Sodann, kulturpolitischer Sprecher der Linken in Sachsen, wünscht sich ein Lausitz-Festival, das auf Augenhöhe mit regionalen Kulturschaffenden umgesetzt werde. Bislang sei die Bilanz mit rund 7.000 Besuchern ernüchternd. Bund, Sachsen und Brandenburg förderten das Festival 2023 mit 4,2 Millionen Euro. Dieses Jahr gibt es die gleiche Summe.

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) wies im Landtag darauf hin, dass der künstlerische Beirat geschaffen worden sei, um regionalen Akteuren eine Stimme zu geben. Er solle inhaltlich begleiten, die Entscheidung über die Intendanz treffe aber der Aufsichtsrat, machte sie deutlich.

Die Linke-Fraktion in Brandenburg hatte kritisiert, die Intendanz arbeite vor allem darauf hin, Hochkultur für einen kleinen Kreis von Interessierten zu organisieren – anstatt die Region und ihre Kulturschaffenden in ihrer Breite zu repräsentieren.

Das Lausitz Festival solle die Welt in die Lausitz einladen, sie bekannt machen und regionale Identitäten stärken, stellte die Kulturministerin dar. An der Qualität des Festivals gebe es keine Abstriche. Intendant Kühnel habe mit seinem Netzwerk große Künstlerinnen und Künstler in die Region bringen können. (mit dpa)