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Umfrage: Bürger schätzen Theater - nutzen es aber wenig

Mitten in die Diskussion um die Finanzierung des Theaters im Kreis Görlitz platzt eine neue Umfrage über die Theaterkultur. Die Daten gelten für ganz Deutschland, dürften daher auch Hinweise für den Kreis Görlitz enthalten.

Von Sebastian Beutler
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Über die Finanzierung des Theaters im Kreis Görlitz gibt es bislang keine Einigung.
Über die Finanzierung des Theaters im Kreis Görlitz gibt es bislang keine Einigung. © Pawel Sosnowski

Noch immer gibt es keine finanzielle Sicherheit für das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz/Zittau. Der Kreistag soll in seiner Sitzung am 14. Juni über die Finanzierung des Hauses in den nächsten Monaten entscheiden.

In diese Situation kommt der neue "Relevanzmonitor Kultur" des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung, der Hinweise darauf gibt, welchen Stellenwert die Bürger dem Theater einräumen und wie stark sie es nutzen. Demnach wollen 91 Prozent der Befragten in Deutschland, dass die kulturellen Angebote in den Theaterhäusern für kommende Generationen erhalten werden. 76 Prozent sind auch der Auffassung, dass die Theater weiter mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Ebenso eine große Mehrheit findet, dass die Theaterangebote zur kulturellen Identität (82 Prozent) und zur Bildung (91 Prozent) beitragen.

Zugleich weisen die Umfrageergebnisse aber auch auf ein Problem hin. Zwei Drittel der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren interessieren sich nicht für Theater, klassische Musik oder Ballett. Vier von fünf Befragten gaben an, klassische Angebote wie diese in den letzten zwölf Monaten gar nicht wahrgenommen zu haben. Deswegen schlussfolgert Dorothea Gregor, die Kulturexpertin des Liz Mohn Centers, dass die Theater beispielsweise mehr und bessere Angebote für Kinder und Jugendliche entwickeln müssen, sich öffnen und vernetzen, beispielsweise mit der soziokulturellen Szene, und sozial gerechte Eintrittspreise verlangen sollten.