Der Ausbildungsverbund Pflege im Kreis hat einen starken Partner mehr: Am vergangenen Montag unterschrieb der Landkreis Görlitz einen Vertrag mit dem Verein. Mit dabei war Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD).
Der Ausbildungsverbund Pflege startete 2019. "Damals sind wir mit 13 Mitgliedern angetreten. Mittlerweile sind es 22", sagt Kristina Milewski, Vorstandsvorsitzende des Vereins. Der Ausbildungsverbund ging aus einer Initiative der freien Wohlfahrt hervor. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem Pflegeeinrichtungen im Landkreis, das Berufliche Schulzentrum Zittau, das Städtische Klinikum Görlitz und nun auch der Landkreis.
Pflegeeinrichtungen im Kreis arbeiten im Verein mit
Ziel des Ausbildungsverbundes ist es, möglichst viele künftige Fachkräfte für die Pflege zu begeistern. Von der Zusammenarbeit mit dem Landkreis erhofft sich der Verbund Stärkung der Ausbildung zum staatlich geprüften Krankenpflegehelfer. "Gute Pflegeausbildung geht nur gemeinsam. Mit dem Ausbildungsverbund fördern wir die Qualifizierung der Pflegekräfte. Nur so können wir der steigenden Nachfrage gerecht werden und die Versorgung der Pflegebedürftigen im Landkreis sicherstellen", so die Beigeordnete Martina Weber. Pflege sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die kein Konkurrenzdenken zwischen den Anbietern kennen sollte.
Ähnlich sieht es Kristina Milewski. "Der Ausbildungsverbund Pflege im Landkreis Görlitz steht mit seinen Mitgliedern für eine zukunftsweisende Kommunikationsstruktur, denn nur im gemeinsamen Diskurs kann die pflegerische Versorgung in einer Region gewährleistet werden", sagt sie.
Ausbildungsverbund und Landkreis werden nun enger kooperieren, um den Bedarf der Pflegeeinrichtungen im Landkreis zu ermitteln und angemessen darauf einzugehen. Zudem wollen sie sich dabei gegenseitig unterstützen, Fördermittel aufzutreiben. Der Landkreis will den Vorstand des Ausbildungsverbundes beraten.
Sozialministerin: "einmaliges Modell in Sachsen"
Sachsens Sozialministerin lobt den Ausbildungsverbund als "derzeit einmaliges Modell in Sachsen". "Mit dem offiziellen Beitritt des Landkreises Görlitz wird das bestehende Netzwerk um einen starken Partner aus der öffentlichen Verwaltung erweitert, der ebenfalls Träger von ausbildenden Einrichtungen ist", sagt sie.
Sachsen, so die Sozialministerin, werde 2030 das älteste Bundesland sein. Deshalb komme der Pflege eine immer stärkere Bedeutung zu. Problem bleibe nach wie vor, Personal zu finden. Mit dem derzeitigen Bestand werde es nicht zu lösen sein. "Wir brauchen Unterstützung", sagt Petra Köpping. Sie spreche das Thema deshalb immer wieder in Berlin beim Bundesgesundheitsminister an. Gerade beim Thema Pflegehelfer habe Sachsen Nachholbedarf. "Wir müssen deshalb auch auf die anderen Bundesländer schauen, was sie besser machen", so Petra Köpping.