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Lausitz-Festival: Kritiker lassen nicht locker

Trotz einiger Zugeständnisse findet die Initiative "Für ein echtes Lausitz-Festival" ihre Kritik weiterhin berechtigt. Das unterstützt auch der Chef des Sächsischen Musikrates.

Von Sebastian Beutler
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Dem Intendanten des Lausitz-Festivals, Daniel Kühnel, weht weiter Gegenwind ins Gesicht.
Dem Intendanten des Lausitz-Festivals, Daniel Kühnel, weht weiter Gegenwind ins Gesicht. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Es war der Kulturstreit im Herbst vergangenen Jahres. Eine Gruppe von Kulturmachern vornehmlich aus Brandenburg kritisierte das Lausitz-Festival als elitär, abgehoben und kaum in der Region verankert. Obwohl die Leitung des Festivals um Intendant Daniel Kühnel in den vergangenen Wochen auf Kritiker zugegangen ist, hält die Initiative "Für ein echtes Lausitz-Festival" an ihren grundlegenden Kritikpunkten fest. Das teilte die Initiative nach einem Treffen jetzt mit.

Mittlerweile 65 Persönlichkeiten haben die Initiative und deren Positionspapier, das die Diskussionen ausgelöst hatte, unterzeichnet, darunter als prominentester Vertreter aus Sachsen Torsten Tannenberg, Geschäftsführer des Sächsischen Musikrates. Aus dem Kreis Görlitz stammen als Unterzeichner beispielsweise die grüne Politikerin und Inhaberin eines Lokals im Erlichthof, Annett Jagiela, Mechthild Roth, die die theaterpädagogische Werkstatt in Großhennersdorf leitet sowie Jan Hufenbach und Arielle Kohlschmidt, die sich mit verschiedenen Initiativen fürs Leben im ländlichen Raum einsetzen. Die Kritik am Festival, das zeigten Recherchen der SZ im Herbst, reichen aber weit über diesen Kreis hinaus.

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Unverändert hält die Initiative ihre Kritik an Programmgestaltung, Organisation und Leitung des Festivals aufrecht.

Dazu verweist sie auch auf die Informationen, die die Lausitz Festival GmbH beispielsweise über die Besucherzahlen bekannt gegeben hatte. Nach deren Angaben erlebten rund 7.000 Besucher das Lausitz-Festival vergangenes Jahr, der Etat lag bei 4,5 Millionen Euro. "Dürftig" bezeichnet die Initiative diese Besucherzahl.

Festival-Intendant Daniel Kühnel hatte im November die Leitgedanken für das diesjährige Festival vorgestellt, das vom 25. August bis 14. September stattfinden wird. Es soll sich mit dem Umgang mit dem Neuen, Anderen und Fremden beschäftigen und damit wichtige Fragen des Strukturwandels aufgreifen. Brigitte Faber-Schmidt von der Brandenburger Landesregierung und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Lausitz Festival GmbH hatte der Kritik an fehlender Regionalität entgegnet, dass das Festival überregionale Aufmerksamkeit erzeugen soll mit Kunstveranstaltungen von internationaler Strahlkraft. Nur dadurch sei es begründet, dass der Bund Gelder für das Festival zur Verfügung stelle.