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Erhalt der Görlitzer Friedhofsbäume wird immer teurer

Die jüngste Baumpflege hat 30.000 Euro gekostet. Über die Friedhofsgebühren zahlen die Bürger dafür. Jetzt aber ist auch eine große Spende eingegangen.

Von Ingo Kramer
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Evelin Mühle, Leiterin des Görlitzer Friedhofs, versucht, möglichst viele Bäume auf dem Friedhof zu erhalten.
Evelin Mühle, Leiterin des Görlitzer Friedhofs, versucht, möglichst viele Bäume auf dem Friedhof zu erhalten. © Martin Schneider

Zwei Feinde machen den alten Bäumen auf dem Görlitzer Friedhof mächtig zu schaffen: Trockenheit und Borkenkäfer. „Wir spüren die trockenen Jahre noch immer sehr deutlich“, sagt Friedhofschefin Evelin Mühle. Allein im Herbst musste sie 30.000 Euro für die Baumpflege aufbringen. Zwar hat sie keine Vergleichszahlen aus anderen Jahren parat, doch sie sagt: „Die Zahl lag früher deutlich niedriger und ist zuletzt kontinuierlich gestiegen.“

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Bei der Baumpflege gehe es vor allem um den Erhalt. Da werden zum Beispiel bei alten Bäumen Kronensicherungen eingebracht – also Bänder, die die Äste zusammenhalten, sodass die Krone nicht auseinanderbricht. Junge Bäume müssen geschnitten werden, damit sie sich gut entwickeln. Und natürlich seien auch Fällungen nötig, wenn Bäume nicht mehr zu retten sind. Viele Bäume werden anschließend ersetzt, zum Beispiel in Alleen. Bei gefällten Einzelbäumen hingegen ergebe sich durch den entstandenen Freiraum manchmal auch eine andere Gestaltungsmöglichkeit.

Für die Baumpflege kommen am Ende die Friedhofsnutzer auf – über die Friedhofsgebühren zahlen die Bürger ihren Anteil. „Aber jetzt haben wir von der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien auch eine große Spende von 5.000 Euro speziell für den Erhalt der Friedhofsbäume erhalten“, freut sich Evelin Mühle. Das deckt immerhin ein Sechstel der Kosten der jüngsten Baumpflege – und entlastet somit die Bürger um ein Sechstel der Kosten. Insofern freut sie sich sehr über die Spende.

2023 war – mit Ausnahme einzelner Monate – kein Trockenjahr mehr. Gerade von Oktober bis Dezember hat es viel geregnet. Steht es jetzt also besser um den Friedhof? „Da viele Bäume alt sind, gibt es einen kontinuierlichen Bedarf an Totholzschnitt und Betreuung“, sagt die Friedhofschefin. Aber prinzipiell würde es auf jeden Fall helfen, wenn wieder genug Wasser zur Verfügung stehen würde. Bei den jungen Bäumen helfen die Friedhofsmitarbeiter nach: Sie haben Wassersäcke, die jeweils 100 Liter fassen, an die Baumstämme gebunden. Die Flüssigkeit läuft kontinuierlich in den Wurzelbereich und durchnässt den Boden um die Jungbäume herum, sodass sie einen trockenen Sommer gut überleben. Bei alten Bäumen funktioniere das freilich nicht: „Die sind umso mehr darauf angewiesen, dass es regnet.“