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Erstes Fahrgastschiff schwimmt auf dem Berzdorfer See

Die "Oberlausitz" wurde jetzt am Berzdorfer See zu Wasser gelassen. Wann die ersten Passagiere einsteigen können, ist allerdings noch unklar.

Von Matthias Klaus
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Die "Oberlausitz" hat an der Blauen Lagune festgemacht.
Die "Oberlausitz" hat an der Blauen Lagune festgemacht. © Martin Schneider

Die Oberlausitz sticht in See, genauer die "MS Oberlausitz" in den Berzdorfer See. Am Mittwoch wurde das Fahrgastschiff zu Wasser gelassen. Sieben Jahre lang stand das Schiff im Trockendock. Nun wurde es von Hagenwerder aus an die Blaue Lagune geschleppt. Hier hat es am Anleger einen vorerst neuen Platz gefunden. "Dort bleibt es jetzt auch erst einmal", sagt Stefan Gläsel, Eigner des Schiffes.

Das Fahrgastschiff soll hier für künftige Passagiere vorbereitet werden. Das bedeutet vor allem: Innenausbau. Unter anderem ist die Bestuhlung vorgesehen. Wann die ersten Gäste an Bord gehen können, ist allerdings noch völlig offen. "Es gibt noch keinen genauen Zeitplan", sagt Stefan Gläsel.

Das Fahrgastschiff soll künftig etwa 200 Passagieren Platz bieten. Bauunternehmer Stefan Gläsel aus Bernstadt hatte es gekauft. 2016 wurde es in den Alberthafen nach Dresden transportiert und dort für die Reise an den Berzdorfer See vorbereitet. Das Schiff wurde 1932 in den Niederlanden gebaut, fuhr später unter dem Namen "Pfälzerland" bei einer Firma in Speyer. Umbauten folgten, unter anderem wurde ein stärkerer Motor eingesetzt. Als "Oberlausitz" sollte es eigentlich bereits ab 2017 auf dem Berzdorfer See zum Einsatz kommen.

Allerdings wurde das Gewässer erst in diesem Jahr für Motorboote und Fahrgastschiffe freigegeben. Landesdirektion, Seeanrainer und Interessenverbände hatten um eine Nutzung des Sees gerungen. Zuletzt nahm die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) ihre Widersprüche zurück.

In den sozialen Medien sorgt derweil die Farbgebung des Fahrgastschiffes für Diskussionen. Rot und weiß, nicht gerade stellvertretend für die Farben der Oberlausitz, heißt es beispielsweise. Per Computer habe man ausprobiert, wie sich andere Farben an dem Schiff machen würden, so Stefan Gläsel. "Es sah nicht gut aus", so sein Fazit. Auch die Frakturschrift des Namens des Schiffes verteidigt er. "Es ist ein historisches Schiff, das sollte man auch so lassen", so Stefan Gläsel.

Der Görlitzer Unternehmer Stefan Menzel will derweil mit "Boats & Friends" ein weiteres Angebot auf das Wasser des Sees bringen. Das Fahrgastschiff soll, so der Stand der Dinge, unter anderem Rundfahrten auf dem Berzdorfer See anbieten. Zuletzt nannte Menzel den Juni als möglichen Starttermin.