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Lausitz Festival macht sich selbstständig

Das Festival soll künftig von einer eigenen GmbH mit Sitz in Görlitz veranstaltet werden. Dabei wird eine zweite Stadt eingebunden.

Von Sebastian Beutler & Ingo Kramer
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Die weltberühmte Pianistin Martha Argerich trat mehrfach beim Lausitz Festival auf, zum Beispiel im Kulturforum Görlitzer Synagoge und der Dorfkirche Cunewalde.
Die weltberühmte Pianistin Martha Argerich trat mehrfach beim Lausitz Festival auf, zum Beispiel im Kulturforum Görlitzer Synagoge und der Dorfkirche Cunewalde. © Pawel Sosnowski

Der Gründung einer Lausitz Festival GmbH steht nichts mehr im Wege: Sowohl der Görlitzer als auch der Cottbuser Stadtrat haben dem Vorhaben jetzt zugestimmt.

Das Lausitz Festival findet seit dem Jahr 2020 jedes Jahr in der gesamten Lausitz statt und vereint acht Sparten: Theater, Konzert, Liederabend, Jazz, Literatur, Gespräch, Film und Ausstellung. Darüber hinaus kooperiert das Lausitz Festival mit lokalen Institutionen. In diesem Jahr erregte das Festival mit fast 50 Veranstaltungen an über 25 Orten und mit 550 Künstlern aus 25 Nationen regional, national und international Aufmerksamkeit.

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Bisher fand das Festival in Trägerschaft der Görlitzer Kulturservicegesellschaft (GKSG) statt, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Stadt Görlitz. Die derzeitige Festivalstruktur wird aber dem übergeordneten Anliegen der Bundes-Förderung – der Schaffung einer nachhaltigen, belastbaren und vor allem länderübergreifenden Festivalstruktur – nicht so richtig gerecht, heißt es von den beteiligten Städten. Im Klartext: Der Bund will gerne eine Gesellschaft nur für das Festival, damit die Gelder auch sicher nur für diesen Zweck verwendet werden. Zwar war das auch bislang der Fall, aber so wird es für alle Seiten leichter. Darauf verständigten sich die Beteiligten, also der Bund, die Länder Sachsen und Brandenburg sowie die Städte Cottbus und Görlitz.

Die Gesellschaft nimmt zum 1. April nächsten Jahres ihre Arbeit auf. Görlitz und Cottbus halten je 50 Prozent der GmbH-Anteile, wobei Görlitz über den Kulturservice an der neuen Gesellschaft beteiligt sein soll. Sitz wird Görlitz sein.

Auch künftig soll das Festival jährlich in der gesamten Lausitz stattfinden. Die Errichtung der Gesellschaft verursacht einmalige Aufwendungen. Zudem müssen die GKSG und die Stadt Cottbus eine Stammeinlage von je 12.500 Euro einbringen. Bei der Durchführung des Festivals selbst ändert sich finanziell aber erst einmal nicht viel. Derzeit erfolgt die Finanzierung zum Großteil durch eine Projektförderung des Bundes und in geringerem Maße durch Fördermittel der Länder Brandenburg und Sachsen. Die Finanzierung der laufenden Kosten soll künftig auf Länderseite ausgebaut und verstetigt werden. Zuschüsse der beiden Städte sind nicht vorgesehen.

Intendant bleibt der Hamburger Orchester-Manager Daniel Kühnel. Zusammen mit ihm trug bislang Maria Schulz, Geschäftsführerin des städtischen Kulturservices in Görlitz, die Gesamtleitung. Ob sie als Geschäftsführerin in die neue Lausitz-Festival-GmbH wechselt, darüber wollte der Görlitzer Bürgermeister Benedikt Hummel vor Journalisten jetzt nicht spekulieren.