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Nächstes Bibelmobil: Füchse-Bus steht vor zweiter Karriere

Am Wochenende wurde der Füchse-Bus schon als nächstes Bibelmobil in Görlitz vorgestellt. Ganz so weit ist es noch nicht. Doch auch sonst sind die Organisatoren des Bibeltages in Görlitz mit rund 5.000 Besuchern zufrieden.

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Der ehemalige Bus der Lausitzer Füchse könnte eine zweite Karriere als Bibelmobil haben.
Der ehemalige Bus der Lausitzer Füchse könnte eine zweite Karriere als Bibelmobil haben. © Martin Schneider

Von Raphael Schmidt und Sebastian Beutler

Fährt künftig der Bus der Lausitzer Füchse aus Weißwasser als Bibelmobil durch Deutschland? Möglich ist das. Am Wochenende wurde der ehemalige Bus des Eishockeyvereins schon mal als Beispiel für ein neues Gefährt des Bibelmobil-Vereins in Görlitz vorgestellt.

200.000 Euro hat der Verein aus Geldern der Landeskirche, des Kirchenkreises, der Bibelgesellschaft und eigener Spenden zusammengetragen, um den vierten Bus anzuschaffen und in den nächsten Wochen umzubauen. Thomas Brendel, Vorsitzender des Vereins, gab sich gegenüber der SZ noch zurückhaltend, ob es am Ende wirklich der Füchse-Bus wird, aber so eine Art von Bus soll es auf jeden Fall werden. Die Chancen stehen für den Füchse-Bus gut, auf jeden Fall wolle man einen Bus von Schmidt-Reisen erwerben. Und in dessen Fuhrpark steht der Füchse-Bus. "Wenn er es wird, werden wir natürlich auch Kontakte zu den Füchsen aufnehmen", versprach Brendel.

Bibelmobil fährt durch Deutschland und Europa

Vor 32 Jahren begann die Bibelmobil-Aktion damit, dass ein ausrangierter Berliner Doppelstockbus umgebaut wurde. Seitdem sind schon zwei weitere Busse verschlissen. Der Verein kauft gebrauchte Busse, baut sie für sein Anliegen um und fährt dann mit dem Bus durch ganz Deutschland und Europa, um über die Bibel zu informieren oder an Veranstaltungen teilzunehmen. Der dritte, aktuelle Bus war schon mit 900.000 Kilometern auf dem Tacho gekauft worden, mittlerweile sind weitere 150.000 Kilometer dazugekommen. Zeit für einen erneuten Wechsel.

Beate Pfarr (Mitarbeiterin beim Bibelmobil) schaute sich schon mal im ehemaligen Bus der Lausitzer Füchse um.
Beate Pfarr (Mitarbeiterin beim Bibelmobil) schaute sich schon mal im ehemaligen Bus der Lausitzer Füchse um. © Martin Schneider
Andreas Schmidt (Mitarbeiter Bibelmobil) im alten Bibelmobil an einem Mikroskop, an dem die kleinste Bibel der Welt betrachtet werden kann.
Andreas Schmidt (Mitarbeiter Bibelmobil) im alten Bibelmobil an einem Mikroskop, an dem die kleinste Bibel der Welt betrachtet werden kann. © Martin Schneider
Das in die Jahre gekommene Bibelmobil am Tag der Bibel auf dem Postplatz in Görlitz.
Das in die Jahre gekommene Bibelmobil am Tag der Bibel auf dem Postplatz in Görlitz. © Martin Schneider

Größte Panne reparierte Ahmed in Rumänien

Die größte Panne hatte das Bibelmobil 2018 in Rumänien. Die Druckluft ließ plötzlich nach und das bei einem 400 Meter langen und stark abfallenden Berggefälle. Ohne Druckluft ist Weiterfahren nicht möglich. Keine Werkstatt konnte auf die Schnelle helfen. So blieb als letzte Rettung, erinnert sich Fahrzeugmechaniker Stephan Naumann, ein türkischer Einwohner aus dem Nachbardorf. Ahmed kenne sich mit Bussen aus, sagten die Anwohner. Der Mann kam und wollte den Bus auf seinen Hof abschleppen lassen, doch als er ein pfeifendes Geräusch hörte, streifte er sich seinen Arbeitsanzug über, legte sich unter den Bus und rief plötzlich nach einer Zange. "So wie bei einer Operation Chirurgen nach dem Skalpell rufen", erzählt Naumann. "Ahmed besorgte eine Druckluftleitung mit zwei Adaptern, montierte die Teile, und das war es dann auch". Die reparierte Stelle hält bis heute.

Bibeltag war ein voller Erfolg - Neuauflage in drei Jahren möglich

Das angekündigte vierte Bibelmobil war der Auftakt zum Tag der Bibel am Sonnabend in Görlitz. Deutschlandweit fand dieses Veranstaltungsformat das erste Mal statt. Es ging auf die Initiative des früheren Görlitzer Diakoniepfarrers Ludwig Ammer und des Bibelmobil-Vereinsvorsitzenden Thomas Brendel zurück. Auch wenn noch nicht von allen Veranstaltungen Rückmeldungen vorliegen und es auch schwer ist, den Besucherstrom von einem ganzen Tag zusammenzufassen, so sprach Brendel am Montag von 2.000 Dauergästen und insgesamt bis zu 5.000 Besuchern bei den 100 Veranstaltungen mit über 400 Mitwirkenden.

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Allein die Zahlen machten die Organisatoren schon zufrieden, doch noch mehr freuten sie sich über die vielen positiven Reaktionen von Besuchern. So stellt sich auch gleich die Frage, ob es eine Fortsetzung des Bibeltages gibt. Jährlich aber soll er nicht stattfinden, sagt Thomas Brendel, was zum einen dem enormen Vorbereitungsaufwand geschuldet ist. Andererseits soll so ein Bibeltag auch immer etwas Besonderes bleiben. Daher kann er sich eine Wiederauflage in drei Jahren gut vorstellen.

Ob dann der Füchse-Bus noch als Bibelmobil durchs Land fährt, wird man sehen. Bei den Christlichen Begegnungstagen Anfang Juni in Frankfurt/Oder, so kündigt Thomas Brendel an, muss noch sein Vorgänger ran: Die Umbauarbeiten des vierten Busses sind bis dahin noch nicht abgeschlossen.