Landtagswahl: Franziska Schubert tritt im Görlitzer Wahlkreis gegen Kretschmer an
Nach der CDU, der SPD und der FDP haben nun auch die Bündnisgrünen ihre Direktkandidaten zur Landtagswahl am 1. September im Kreis Görlitz benannt.
Dabei könnte es wie schon vor fünf Jahren im Görlitzer Wahlkreis zum Aufeinandertreffen sächsischer Spitzenpolitiker kommen. Nicht nur tritt in Görlitz und Umland Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU wieder an, auch die grüne Fraktionschefin Franziska Schubert, eine von drei Spitzenkandidaten ihrer Partei, wird im Görlitzer Wahlkreis sich um ein Direktmandat bemühen. Das beschlossen die Grünen jetzt.
Außerdem wird erwartet, dass die AfD erneut ihren innenpolitischen Sprecher Sebastian Wippel ins Rennen schickt. Vor fünf Jahren gewann Kretschmer den Wahlkreis mit 46 Prozent, Wippel kam auf 38 Prozent, Frau Schubert auf 7. Bei den Zweitstimmen lag aber die AfD mit 38 Prozent vor der CDU mit 35 Prozent. Die nunmehr 41-jährige Franziska Schubert holte für die Grünen vor fünf Jahren das beste Ergebnis in allen vier Wahlkreisen im Kreis Görlitz. Durch ihre OB-Kandidatur 2019 gewann sie große Popularität über verschiedene politische Lager hinweg.
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Doch vor der Wahl steht ein anderes großes Ereignis für Franziska Schubert bevor: Sie ist schwanger und wird im März Mutter. Gegenüber der SZ erklärte die grüne sächsische Spitzenpolitikerin, dass sie nach dem Mutterschutz wieder in die Politik zurückkehren will und sowohl für die Kommunalwahl im Juni als auch die Landtagswahl im September zur Verfügung steht.
Im Kreisnorden tritt die 27-jährige Studentin Carolin Renner als Direktkandidatin an. Sie zog 2016 zum Studium nach Görlitz und war in den vergangenen zwei Jahren als Sprecherin des Kreisverbandes aktiv, erst am Wochenende wurde sie wieder zu eine der beiden Vorsitzenden der Grünen im Kreis Görlitz gewählt. Sie studiert an der Hochschule Zittau-Görlitz „Management sozialen Wandels“ und schreibt im Moment ihre Abschlussarbeit zum Thema Strukturwandel.
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Im Löbauer Wahlkreis nominierten die Grünen als Direktkandidat mit Thomas Pilz einen ihrer erfahrensten Vertreter, der auch über Parteigrenzen hinweg hohe Anerkennung genießt. Er wird sich in dem Wahlkreis mit Staatssekretär Conrad Clemens von der CDU auseinandersetzen. Der 58-jährige Diplom-Sozialpädagoge ist Fraktionsvorsitzender der Bündnisfraktion im Görlitzer Kreistag. Vor fünf Jahren bewarb er sich um ein Direktmandat im Görlitzer Norden. Am bekanntesten ist Pilz aber im Zittauer Umland, wo er mit der Kulturfabrik Mittelherwigsdorf eng verbunden ist, er sitzt auch im Gemeinderat von Mittelherwigsdorf. Thomas Pilz gehört zu den Gründungsmitgliedern von Bündnis 90 und engagierte sich für die friedliche Revolution im Herbst 1989.
Im Zittauer Wahlkreis tritt der selbstständige Unternehmensberater Steve Grundig für die Grünen an. Der 33 Jahre alte Grundig ist seit 2016 beim Kreisverband der Grünen engagiert, in Zittau war er zweimal bereits Sprecher der Partei, vor fünf Jahren kandidierte er auch für den Kreistag. Er studierte Nachhaltigkeitsmanagement und Business Ethics an der TU Dresden. Beruflich gehört er zum Team der Agentur plant values, die Standorte in Görlitz, Dresden und Berlin hat und nachhaltige Unternehmenskonzepte entwickelt.