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Verein sucht Schwimmbetreuer für kleine Krebspatienten in Görlitz

Im Görlitzer Neißebad treffen sich jeden Mittwoch junge Krebspatienten. Darunter ist auch Ben aus Bernstadt, der gleich zweimal gegen Leukämie kämpfte. Im Wasser wollen sie nach langer Behandlung wieder fit werden. Dafür ist Unterstützung nötig.

Von Gabriela Lachnit
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Celina (links) und Cedric Polenk (rechts) sowie Yvonne Tasche und ihr Sohn Ben warteten im Görlitzer Neißebad auf die Schwimmtrainerin.
Celina (links) und Cedric Polenk (rechts) sowie Yvonne Tasche und ihr Sohn Ben warteten im Görlitzer Neißebad auf die Schwimmtrainerin. © Martin Schneider

Eigentlich wollten Celina, Cedrik und Ben schon längst im Görlitzer Neißebad schwimmen. Doch die Trainerin Dajana Wiese stand im Stau auf der Autobahn. Sie verspätete sich. Auch deswegen soll es für die Görlitzer Schwimm-Gruppe des Dresdner Sonnenstrahl-Vereins eine Veränderung geben.

Betreuerin steht oft im Stau

Der Verein, der seit mehr als 30 Jahren krebskranken Kindern und ihren Familien während der Therapie, aber auch in der Nachsorge, Unterstützung gibt, sucht Verstärkung. "Schön wäre es, wenn sich jemand aus Görlitz oder dem nahen Umland findet, der oder die, die Schwimmgruppe direkt im Neißebad betreut", sagt Dajana Wiese vom Sonnenstrahl-Verein. Dann könnte es zum Beispiel nicht mehr passieren, dass die Kinder warten müssen, weil die Trainerin im Stau steht. Wer die Situation auf der viel befahrenen Bundesautobahn 4 kennt, weiß, dass zwischen Dresden und Görlitz öfter kein Vorwärtskommen ist.

Einmal in der Woche treffen sich Mädchen und Jungen aus Görlitz und dem Umland zum Schwimmen im Neißebad. Wenn alle da sind, sind es fünf Kinder und Jugendliche. Darunter ist auch der elfjährige Ben Tasche, den viele SZ-Leser bereits aus der Zeitung kennen. Er kommt aus Bernstadt und freut sich sehr über die Schwimmgruppe. "Unser Ben ist eine richtige Wasserratte", erzählt seine Mutter Yvonne Tasche.

Schrittweise geht es an sportliche Betätigung

Für Ben und die anderen Kinder in der Gruppe ist der Schwimmkurs eine Möglichkeit, Bewegungsdefizite aufzuholen. Denn während der oftmals monatelangen Therapie gegen ihre Krebserkrankung blieben Bewegung, Fitness und Motorik auf der Strecke. Oft haben die Kinder mit Nachwirkungen des Klinikaufenthalts und der Behandlungen zu kämpfen. "Die Kinder haben viel nachzuholen", sagt Dajana Wiese und freut sich jedes Mal, wenn die Mädchen und Jungen im Wasser planschen und sich anstrengen, das "Seepferdchen" zu erringen. Der Ehrgeiz ist groß, aber dennoch werden die kleinen Krebspatienten schrittweise an sportliche Betätigung herangeführt.

Bewegungen im Wasser sind dafür besonders gut geeignet, um die Kinder entsprechend ihrer individuellen Voraussetzungen wieder fit zu machen. Im Wasser werden die Gelenke geschont. Die Belastung kann vorsichtig an das Leistungsvermögen angepasst werden.

Schwimmen lernen macht vielen Kindern Spaß.
Schwimmen lernen macht vielen Kindern Spaß. ©  Archivfoto: Nikolai Schmidt

Hier kann man sich melden

"Wenn sich zwei Betreuer finden, dann wäre das perfekt", erklärt Dajana Wiese. "Die Kinder haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse und könnten durch zwei Ehrenamtliche individueller gefördert werden. Aber auch eine Person wäre eine tolle Hilfe." Voraussetzungen sind ein erweitertes Führungszeugnis, Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und natürlich Freude am Schwimmen. Für die ehrenamtliche Arbeit zahlt der Verein eine Aufwandsentschädigung.

Die Kinder treffen sich jeden Mittwoch kurz vor 16 Uhr am Neißebad. Sie kleiden sich selbstständig um, dann beginnt die Schwimmstunde. Die Aufsicht im Bad übernehmen Rettungsschwimmer des Neißebades. Sie geben auch Tipps zu geeigneten Übungen.

  • Wer sich hier engagieren möchte, meldet sich bitte bei Dajana Wiese unter Telefon 01722175354 oder per E-Mail unter [email protected].