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Görlitzer Bussen und Bahnen auch am Donnerstag mit Notfahrplan

Die Mitarbeiter der OVO in der Region Niesky, der DB Regio Bus im Raum Zittau und der Görlitzer Verkehrsbetriebe nehmen teil am Streik. Kompletter Stillstand herrscht aber nicht.

Von Susanne Sodan
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Bereits am 2. Februar streikten Bus- und Bahnfahrer in Görlitz.
Bereits am 2. Februar streikten Bus- und Bahnfahrer in Görlitz. © Martin Schneider

Morgen wird der Streik im sächsischen Regionalverkehr fortgeführt. Wie die Görlitzer Verkehrsbetriebe mitteilen, konnte auch für diesen Donnerstag ein Notfahrplan aufgestellt werden für die am stärksten frequentierten Linien. „Demnach ist erneut beabsichtigt, die beiden Straßenbahnlinien 1 und 2 sowie die Buslinie B bis 20 Uhr nach dem derzeit gültigen Sonderfahrplan verkehren zu lassen“, teilt GVB-Sprecher Ulf Klimke mit. „Alle anderen Buslinien können am Donnerstag nicht betrieben werden.“

Im Landkreis-Norden nehmen an dem Warnstreik vor den nächsten Tarifverhandlungen auch Mitarbeiter des Oberlausitzer Omnibusverkehrs (OVO) teil. Wie am Mittwoch wird hier etwa die Hälfte der Busse nicht fahren. (SZ)Aufgrund des durch die Gewerkschaft Verdi geplanten Warnstreiks wird es auch im Stadtverkehr Görlitz zu Einschränkungen und Ausfällen am Mittwoch und Donnerstag kommen, teilt Ulf Klimke, Sprecher der Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB) mit.

Im Norden und Süden des Kreises fahren Busse teils

Neben den GVB-Mitarbeitern rief Verdi zum Beispiel die Mitarbeiter des Omnibusverkehrs Oberlausitz (OVO) in Niesky und der DB Regio Bus Ost in Zittau zum Streik auf. Der Omnibusverkehr Oberlausitz werde vom Warnstreik im ÖPNV betroffen sein, teilt Knut Gräbedünkel von der Moveas, zu der die OVO gehört, mit. "Es werden etwa 46Prozent unserer Verkehrsleistungen geleistet. Fahrten, die von unseren Subunternehmern angeboten werden, werden voraussichtlich durchgeführt." Welche Fahrten stattfinden, welche teils oder ganz ausfallen, teilt die OVO auf Ihrer Internetseite mit.

Ähnlich ist es bei der DB Regio Ost im Süden des Landkreises: Das Verkehrsangebot werde am Mittwoch sowie Donnerstag stark eingeschränkt sein, teilt das Unternehmen auf seiner Internetseite mit. "Unsere Subunternehmer werden voraussichtlich nicht bestreikt, sodass auch dieses Mal wieder zirka 40 Prozent der Fahrten, vornehmlich im Raum Löbau und Umgebung, bedient werden können."

Aktuell wird der Streik weniger Menschen betreffen, als zu Monatsbeginn: Aufgrund der Winterferien sind Schulkinder und ihre Eltern nicht auf den ÖPNV angewiesen wie außerhalb der Ferien.

Das fordert die Gewerkschaft

Die nächste Verhandlungsrunde im Tarifstreit zwischen Verdi und den Verkehrsunternehmen findet am 23. Februar statt, teilt Verdi-Verhandlungsführer Sven Vogel mit. Mit dem Streik zwei Tage zuvor solle "ein deutliches Zeichen gesetzt werden, um den berechtigten Forderungen der Beschäftigten zur Vergütungserhöhung auf dem Level des öffentlichen Dienstes der Kommunen und vergleichbarer Tarifentwicklung in den städtischen Verkehrsunternehmen in Sachsen Nachdruck zu verleihen." Das bisher vorgelegte Angebot der Arbeitgeber trage dem nicht annähernd Rechnung.

Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung der Vergütung um 22 Prozent, mindestens aber 750 Euro mehr pro Monat rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres. Die Arbeitgeber auf der anderen Seite bieten eine lineare Erhöhung des Gehalts von fünf Prozent ab Oktober dieses Jahres, fünf Prozent ab Januar 2025 und drei Prozent ab September 2025 an sowie eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten bis Juni 2024 in Höhe von 2.000 Euro. „Trotz Fachkräftemangel und permanenter Überbelastung des vorhandenen Personals versucht man, die Beschäftigten mit Almosen abzuspeisen“, hält Vogel den Arbeitgebern vor.