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Tarifstreit um bessere Löhne: Bei Borbet in Kodersdorf wird wieder gestreikt

Zehn Euro weniger Stundenlohn für die Kodersdorfer als die Felgenhersteller-Kollegen am Hauptsitz? Am Donnerstag gehen zwei Schichten vor das Werktor.

Von Carla Mattern
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Vor Ostern traten Mitarbeitende der Firma Borbet Sachsen zum ersten Mal in den Warnstreik.
Vor Ostern traten Mitarbeitende der Firma Borbet Sachsen zum ersten Mal in den Warnstreik. © André Schulze

Vor dem Werktor des Felgenherstellers Borbet Sachsen im Industriepark Kodersdorf werden am Donnerstag wieder rote Fahnen geschwenkt und Trillerpfeifen ertönen. Die Industriegewerkschaft Metall ruft zu einem zweiten Warnstreik auf. Von 12 bis 16 Uhr soll der Ausstand von Mitarbeitenden in der Früh- und der Spätschicht dauern. Das teilt Uwe Garbe von der IG Metall Ostsachsen mit.

Nach vier Verhandlungsrunden und einem ersten Warnstreik liegt noch immer kein Angebot der Geschäftsführung auf dem Tisch. „Das muss sich dringend ändern. Deshalb zünden wir jetzt mit diesem zweiten Warnstreik, an dem zwei Schichten beteiligt sind, die nächste Eskalationsstufe“, sagt Uwe Garbe. Von allen europäischen Borbet-Standorten werden die Beschäftigten in Kodersdorf am schlechtesten bezahlt.

Dass die IG Metall die Belegschaft am 18. April zum Warnstreik aufruft, ist dabei kein willkürlich gewählter Termin. An diesem Tag trifft sich der Konzernbetriebsrat in Kodersdorf, an der Sitzung nimmt auch der Group-CFO des Premiumreifenherstellers teil. „Vielleicht hilft es ja, wenn ein führendes Mitglied der Chefetage den Kolleginnen und Kollegen, die sich wie Menschen zweiter Klasse behandelt fühlen, einmal direkt beim Arbeitskampf zusehen kann“, sagt Uwe Garbe, „vielleicht führt das zu einem Umdenken und zum Ende der Blockadehaltung.“