Kodersdorf. Von 13 bis 15 Uhr waren die Mitarbeitenden beim Felgenhersteller Borbet am Mittwoch von der Industriegewerkschaft Metall zu einem ersten Warnstreik im aktuellen Tarifkonflikt aufgerufen.
Vor dem Werk sollten die Beschäftigten zeigen, dass sie die Forderungen der Arbeitnehmervertreter unterstützen und durchsetzen wollen. Das teilt Uwe Garbe mit, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. Etwa 250 Mitarbeitende folgten dem Aufruf der Gewerkschaft und traten vor dem Werktor für sichere und faire Arbeit im Kodersdorfer Borbet-Werk ein.
Eine vierte Verhandlungsrunde war am Dienstag ohne Ergebnis geblieben, weil die Geschäftsführung kein Angebot unterbreitet habe. „Das Zeitspiel des Arbeitgebers machen wir nicht länger mit“, so Uwe Garbe. „In vier Verhandlungsrunden gab es keinerlei Bewegung. Es ist Zeit, die nächste Stufe der Eskalation zu zünden.“
Dem Gewerkschafter zufolge werden die Beschäftigten von Borbet Sachsen in Kodersdorf von allen europäischen Borbet-Produktionsstandorten am schlechtesten bezahlt. Die IG Metall fordert deshalb die Anerkennung aller Tarifverträge der sächsischen Metall- und Elektroindustrie, einschließlich der Einführung des Entgeltrahmenabkommens und eine soziale Komponente als Inflationsausgleich.
Borbet verfügt über mehrere Standorte in Deutschland. In Kodersdorf arbeiten Garbe zufolge ungefähr 560 Beschäftigte. Borbet gehört zu den weltweit führenden und erfolgreichsten Herstellern von qualitativ hochwertigen Leichtmetallrädern. Damit auch die Arbeitsbedingungen in Kodersdorf der hohen Qualität der Produkte entsprechen, haben die Beschäftigten von Borbet-Sachsen eine Tarifkommission gewählt und Tarifforderungen beschlossen.