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Großenhain rüstet sich für Neustart

Nachdem der entscheidende Schwellenwert unterschritten worden ist, bereiten sich Restaurants, Sportstätten und Kultureinrichtungen auf die Öffnung vor.

Von Catharina Karlshaus
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Sport frei: Hubertus Marx, Chef des Großenhainer Fitnessclub e. V. freut sich darauf, das Studio auf der Dresdner Straße endlich wieder öffnen zu dürfen.
Sport frei: Hubertus Marx, Chef des Großenhainer Fitnessclub e. V. freut sich darauf, das Studio auf der Dresdner Straße endlich wieder öffnen zu dürfen. © Kristin Richter

Großenhain. Nun hat es die längste Zeit gedauert: Nachdem bereits am vergangenen Pfingstwochenende in der benachbarten Landeshauptstadt ein Hauch von pandemiefreier Unbeschwertheit durch die Straßen wehte, darf es nun endlich auch in Großenhain soweit sein. Da der Landkreis Meißen den fünften Tag in Folge am Dienstag den entscheidenden Wert von 100 nach der Sieben-Tage-Inzidenz des Robert-Koch-Instituts unterschritten hat, dürfen die Beschränkungen der Bundesnotbremse außer Kraft treten - und ein Teil des normalen Lebens wieder beginnen. "Wir haben gleich nach Pfingsten die Information bekommen, dass wir ab Montag wieder Rehasport anbieten können", verrät Hubertus Marx.

Wie der Vorsitzende des Großenhainer Fitnessclub e. V. betont, freue man sich sehr darauf, dass es nach all den Monaten wieder im Studio KAB auf der Dresdner Straße losgehen kann. Immerhin seien angesichts der sinkenden Infektionszahlen die Hoffnungen nicht ganz unberechtigt, dass in der neuen sächsischen Coronaschutzverordnung - sie wird Anfang kommender Woche verabschiedet - auch Lockerungen für den Freizeitsport enthalten sind.

Betätigung etwa in vielfältigen Kursen, auf die allein im KAB über tausend Mitstreiter aus Großenhain und Umgebung hoffen. "Wir sind froh, dass uns gut 75 Prozent unserer Vereinsmitglieder in all der schwierigen Zeit die Treue gehalten haben! Die letzten Monate waren alles andere als einfach. Und uns ist natürlich klar, dass viele Leute aufgrund von Kurzarbeit oder anderen Beeinträchtigungen im Job finanzielle Engpässe hatten, die eine Beitragszahlung während der Pandemie unmöglich gemacht haben", versichert Hubertus Marx. Man werde die Gelegenheit nutzen, miteinander ins Gespräch zu kommen und hoffen, dass sich die Bedingungen zum Besseren fügen.

Es sind keine leichten Zeiten: Auch Angelika Pietzsch, Geschäftsführerin des Hotels und der Gaststätte Kupferberg in Großenhain, kämpft gemeinsam mit ihrem Bruder Kai-Michael Riepert um die Zukunft.
Es sind keine leichten Zeiten: Auch Angelika Pietzsch, Geschäftsführerin des Hotels und der Gaststätte Kupferberg in Großenhain, kämpft gemeinsam mit ihrem Bruder Kai-Michael Riepert um die Zukunft. © Kristin Richter

Etwas, dass sich auch Angelika Pietzsch für den Rest des Jahres wünscht. Die Geschäftsführerin des namhaften Hotels und der Gaststätte Kupferberg würde am liebsten sofort wieder loslegen. Allerdings: Die erfahrene Unternehmerin, welche gemeinsam mit ihrem Bruder Kai-Michael Riepert, die schwierige Lockdown-Phase gut bewältigt hat, setzt auf optimale Vorbereitung. Demnach werde man mit der Außengastronomie ab Montag von 11 bis 16 Uhr beziehungsweise am Wochenende von 11 bis 18 Uhr starten. Momentan dürfe der Hotelbetrieb ja noch nicht wieder beginnen, da eine Inzidenz von 50 entscheidend sei.

Jedoch nähere man sich im Landkreis zumindest gegenwärtig diesem Wert, was praktisch bedeutet, man bereite sich auch auf die Öffnung in diesem Bereich vor. "Unsere Gäste würde es definitiv freuen! Wir haben zahlreiche Anfragen aus ganz Deutschland und der Schweiz", bekennt Angelika Pietzsch. Abgesehen davon, würden sich erste Besucher wieder trauen, längerfristig zu planen und hätten erste Absprachen für eine mögliche Familienfeier im Juni getroffen.

Vereinbarungen, die sicherlich auch bald wieder für das Kulturzentrum Schloss getätigt werden können. Jeweils ab Donnerstag freue sich das Team der Schlossterrasse nach vorheriger Terminbuchung zumindest wieder auf Gäste. Außerdem, so Rathaussprecherin Diana Schulze, werde ab dem 5. Juni jeden Sonnabend bis Ende August um 21 Uhr ein Sommer-open-Air-Kino angeboten. Wer Lust habe, könne sich zudem ab 18 Uhr ein Menü zum Film kredenzen lassen. "Die Durchführung von Veranstaltungen und die Öffnung unseres städtischen Kinos setzen eine Inzidenz von unter 50 voraus. Sollte der Trend so weitergehen, rechnen wir mit einer baldigen Öffnung sowohl von Kino, Kulturschloss als auch Palais Zabeltitz", erklärt Diana Schulze.

Eine klare Perspektive gibt es indes für das Museum und das Soziokulturelle Zentrum Albertreff. Während letzteres am 7. Juni seine Arbeit aufnehme und vor allem im Juli Open-Air-Veranstaltungen auf der Festwiese geplant seien, werde in der Alten Lateinschule bis August die Sonderausstellung "1954 - 1000 Jahre Großenhain" gezeigt. Erforderlich für den Besuch sind nach gegenwärtigem Stand der Dinge eine Voranmeldung bis freitags 15 Uhr, ein tagesaktueller Negativtest, ein vollständiger Impfnachweis oder der Nachweis einer überstandenen Corona-Infektion.

Schwimmmeister Martin Lehmann wartet nicht nur auf das stets frisch eingelassene Wasser im Kinderbecken, sondern überhaupt auf die Eröffnung des Großenhainer Naturerlebnisbades.
Schwimmmeister Martin Lehmann wartet nicht nur auf das stets frisch eingelassene Wasser im Kinderbecken, sondern überhaupt auf die Eröffnung des Großenhainer Naturerlebnisbades. © Norbert Millauer

Wann es dagegen wieder ins immer noch geschlossene Naturerlebnisbad gehen kann, stehe noch nicht fest. Anfang kommender Woche werde ein umfangreiches Hygienekonzept für den Betrieb beim Landratsamt Meißen eingereicht. "Nach aktueller Sachlage ist die Öffnung ja noch untersagt. Aber das könnte sich eben unter Umständen nach Ablauf der Corona-Schutzverordnung am 30. Mai und der anhaltenden Tendenz sinkender Infektionszahlen ändern", weiß Diana Schulze. Nun, es hat die längste Zeit gedauert.

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