"Seit Jahren sind die Baulücke an der Meißner Straße und ihr unsanierter Nachbar ein Schandfleck in der Innenstadt. Jetzt gibt es einen Investor, der hier der Straßenfront wieder zu einem ansehnlichen, modernen Anblick verhelfen will. Und dabei Wohnraum schafft, der gebraucht wird. Da fällt den Landesdenkmalschützern plötzlich auf, dass das nicht geht. Und sie machen eine Ruine, die bei der Denkmalerfassung vor 20 Jahren noch keinen interessiert hat, auf einmal zum Kulturobjekt. Als ob dieses einsturzgefährdete Haus den Innenstadtcharakter Großenhains retten soll!
Das ist nicht nur unzeitgemäß, sondern schlicht nicht nachzuvollziehen. Da hat die Stadt in ihrer Argumentation völlig recht. Eine solche Bruchbude zum Denkmal zu erheben, gerade wenn jemand kommt, der endlich investieren will, kann nur als Schildbürgerei bezeichnet werden. Muss nicht Denkmalpflege auch kompromissbereit sein wie jegliche Behördengewalt? Kann man nicht mit Auflagen für einen Neubau das erhalten, was man zu erhalten sucht? Jetzt passiert doch genau das Gegenteil: Die Hütte fällt noch mehr zusammen. Das kann der Denkmalschutz nicht wirklich anstreben."