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Das sind die Sieger im Wettbewerb Blühende Gärten

Der Verein Elbe-Röder-Dreieck prämierte artenreiche, nachhaltige Haus-, Vor- und Schulgärten in Zeithain, Zschaiten und Zabeltitz.

Von Manfred Müller
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Entdeckungsreise in den Schulgarten: Tyler, Lina und Dyllan (v.l.) mit Horterzieherin Anke Scholta (l.) und dem Jurorenteam vom Elbe-Röder-Dreieck.
Entdeckungsreise in den Schulgarten: Tyler, Lina und Dyllan (v.l.) mit Horterzieherin Anke Scholta (l.) und dem Jurorenteam vom Elbe-Röder-Dreieck. © Kristin Richter

Region. Obwohl der Name es suggerierte, ging es bei diesem Wettbewerb weniger um die schönsten Blüten. Vor allem waren Artenvielfalt und Naturnähe gefragt. Honoriert wurde zum Beispiel die Verwendung besonders insektenfreundlicher Pflanzen. Oder Gestaltungselemente, wie Trockenmauern, Blühwiesen, Wildhecken, Totholzhaufen und Wasserstellen. Diese bieten Lebensräume für viele heimische Tier- und Pflanzenarten. Auch die Dauerhaftigkeit der Anlage und die Elemente einer Kreislaufwirtschaft, wie etwa Komposthaufen und Regenwassernutzung, flossen in die Bewertung ein.

„In jungen Jahren wollte ich Gärtnerin werden“, erklärt die Siegerin in der Kategorie „Hausgarten“ Silvia Nitsche. Leider habe es zu DDR-Zeiten ganze zwei Lehrstellen für die Bezirke Chemnitz und Dresden gegeben. Da war einfach kein Rankommen. Also studierte die gebürtige Erzgebirgerin Agrarwirtschaft. Ihre Liebe zum Gärtnern aber blieb, und die verwirklicht sie heute mit ihrem Mann Ralf auf dem großen Grundstück rund um die ehemalige Dorfschule in Zschaiten. Jurorin Jana Lippert zeigte sich besonders davon beeindruckt, wie die Preisträger intensive und extensive Nutzung miteinander kombinieren. Obst- und Gemüseanbau im Wechsel mit Wiesenflächen, Laubbäumen, Stauden- und Strauchpflanzungen. Dazu der wunderbare Flachwasserteich. In der Summe habe das den Zschaitenern die höchste Punktzahl von allen 17 Teilnehmern eingebracht.

Nicht ganz so viele Mitbewerber gab es in der Kategorie „Vorgärten“. Das liege zu einem großen Teil an den Gepflogenheiten beim Eigenheimbau, sagt Jana Lippert. Doppelgarage, gepflasterte Einfahrt – da bleibt vorm Haus nicht viel Platz für ein schmuckes Gärtchen. Dazu der Drang, möglichst wenig Freizeit für die Gartenarbeit zu opfern. Am Ende dieser Entwicklung stehen dann die berüchtigten Schottergärten.

Bei der Zeithainerin Silva Heinrich ist von Schotter nichts zu sehen. Die Siegerin in der Kategorie „Vorgärten“ hat vor und neben ihrem Wohnhaus ein mehrstöckiges Pflanzenparadies geschaffen. Blutpflaume, Felsenbirne, Amberbaum, Kugelrobinie bilden das Obergeschoss, darunter kleine Trockenmauern, Staudenbeete, Blumenrabatten und hübsche Gartenwege. „Vor ein paar Jahren wuchs hier nur Gras“, erzählt die Marketing-Angestellte. Aber wenn man schon einen Garten habe, sollte man auch etwas draus machen. Dabei kommt es der Preisträgerin nicht nur auf den ästhetischen, sondern auch auf den ökologischen Nutzen an. Und ja, einigermaßen pflegeleicht sollte so ein Vorgarten trotzdem sein, sagt sie.

Ausgewogene Hausgarten-Nutzung: Silvia und Ralf Nitsche aus Zschaiten brachten es in dieser Kategorie auf die höchste Punktzahl.
Ausgewogene Hausgarten-Nutzung: Silvia und Ralf Nitsche aus Zschaiten brachten es in dieser Kategorie auf die höchste Punktzahl. © Kristin Richter
Ästhetisch, ökologisch und trotzdem pflegeleicht: der prämierte Vorgarten der Zeithainerin Silva Heinrich.
Ästhetisch, ökologisch und trotzdem pflegeleicht: der prämierte Vorgarten der Zeithainerin Silva Heinrich. © Manfred Müller

Der Garten der Zabeltitzer Grundschule wiederum macht jede Menge Arbeit. Aber das soll auch so sein, denn die Kinder sind hier nicht nur während der Unterrichtszeit zugange, sondern auch nachmittags im Hort. Da werden Kartoffeln, Möhren und Rote Beete für die Schulküche angebaut. Oder Zitronenmelisse, Pfefferminze, Schafgarbe und Ringelblumen, um daraus Kräutertee-Mischungen zu kreieren. „Wenn die Kräuter blühen, ist unser Garten voller Schmetterlinge, Bienen und Hummeln“, sagt Horterzieherin Anke Scholta. „Für die Kinder eine richtige Entdeckungsreise.“ Und natürlich wird im Schulgarten auch mit Regenwasser gegossen und mit Kompost gedüngt. Dafür gab es den ersten Preis in der Kategorie „Schul- und Kitagärten“.

„Mit dem Wettbewerb wollen wir zeigen, dass man vor der eigenen Haustür ganz viel für die Artenvielfalt und die Anpassung an den Klimawandel tun kann“, sagt Regionalmanager Sebastian Wünsch. „Und das ohne erhobenen Zeigefinger.“ Als Preise für die drei Erstplatzierten in den Kategorien „Vorgärten“ und „Hausgärten“ wurden eine kostenlose Vor-Ort-Beratung durch eine „Fachberaterin für naturnahe Gärten“ und Preisgelder zum Kauf für Saatgut, Stauden und Gehölze in Höhe von 300 Euro ausgelobt. Für die Kategorie „Schul- und Kitagärten“ gab es einen Sonderpreis in Höhe von 500 Euro und ebenfalls eine Fachberatung.