Großenhain
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"Dein Typ ist gefragt"

Wie jedes Jahr sind Großenhains Abiturienten zur ersten Blutspende aufgerufen. Jeder Tropfen wird gebraucht. Gewinnen können auch die Spender.

Von Kathrin Krüger
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Maximilian Hoch (vorn), Lucas Franz und Jannik Häupel spendeten in der AOK Großenhain erstmalig Blut beim DRK-Blutspendedienst.
Maximilian Hoch (vorn), Lucas Franz und Jannik Häupel spendeten in der AOK Großenhain erstmalig Blut beim DRK-Blutspendedienst. © Kristin Richter

Großenhain. Eine Blutspende kann bis zu drei Leben retten. Von Menschen, die bei einem schweren Unfall viel Blut verloren haben. Oder die wegen einer Krebserkrankung Bluttransfusionen benötigen. Jeder kann also mal in diese Situation kommen. "Wir wollen helfen", sagen Jannik Häupel, Maximilian Hoch und Lucas Franz. Die drei jungen Männer gehören zu den 18 Abiturienten des Siemens-Gymnasiums, die dem Ruf zur Erstspende in die AOK gefolgt sind. "Ich kann gerade Blut verschenken", scherzt Maximilian und wundert sich, dass nicht mehr der rund 80 Schulabgänger gekommen sind. Vielleicht war ihnen die Anmeldung zu umständlich?

14. Juni ist Blutspendertag

Jedes Jahr wirbt die Schule ihre Abgänger, die schon das 18. Lebensjahr vollendet haben, für eine Blutspende. Nach den Prüfungen und vor dem großen Umzug zum letzten Schultag fällt einer der 16 festen Großenhainer Spendertermine im Jahr oft in die Zeit um den 14. Juni. Das ist seit 2004 der Weltblutspendertag - der Geburtstag von Karl Landsteiner, dem Entdecker der Blutgruppen. Olivia Köcher, die DRK-Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, will den Erstspendern aber keinen Vortrag halten. Sie macht vielmehr auf die angespannte Versorgung mit Blutpräparaten aufmerksam. Und weiß, dass täglich in Deutschland rund 15.000 Blutspenden benötigt werden.

"Dein Typ ist gefragt. Spende Blut", heißt deshalb auch seit April eine Kampagne, mit der Spender neue Spender werben sollen. Ihr Los kommt in eine Ziehung. Bis Ende Juni wird pro Woche ein Gutschein über 100 Euro für den Outdoor-Anbieter Globetrotter verlost. Ab Juli bis Ende November sind es dann 100 Euro für Mydays. Erstspender und "alte Hasen" sollen so als Team Lebensretter zusammengeführt werden. Auch die drei Jungs dürfen mitmachen. Wenn sie zu ihrer zweiten Spenden kommen, erhalten sie ein Strandtuch als Geschenk, das auch als Spiel dient. Und zudem erfahren sie ihre Blutgruppe. Die kennen Maximilian, Lucas und Jannik nämlich nicht. Der Vorrat an Präparaten der Blutgruppen mit negativem Rhesusfaktor sind besonders knapp, heißt es. Träger der Blutgruppe 0 rhesus negativ sind Universalspender - ihr Blut können Patienten aller anderen Blutgruppen empfangen.

Gut essen, viel trinken

Sechs feste und zwei ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich bei diesem Termin um die Spendewilligen, die je 500 Milliliter Blut abgeben. Wegen der Erstspender sind diesmal sogar zwei Ärzte vor Ort, um den Ablauf reibungslos zu gestalten. An der Anmeldung erläutert Beate Rothkamm geduldig die Formalitäten. Ein Schokoriegel versüßt die Zeit des Ausfüllens eines Fragebogens. Die Erstspender sollten gut gegessen haben. Viel Wasser oder Saft trinken müssen sie auch.

Auch Lucas Franz hat keine Angst vor dem Piks. Ein halber Liter Blut wird ihm abgenommen.
Auch Lucas Franz hat keine Angst vor dem Piks. Ein halber Liter Blut wird ihm abgenommen. © Kristin Richter

Dann geht es an die Nadel. Schwester Lilly Barthel versorgt die Schüler mit großer Umsicht. Als es Lucas etwas schwindelig wird, lagert sie seine Beine hoch. Nach der Spende sollen die Schüler sich ausreichend Zeit zum Ausruhen nehmen. Inzwischen ist auch eine Lehrerin zur Blutabgabe gekommen: Für Christine Lotzmann ist es die 30. Spende. "Ich finde gut, dass die Schüler das mitmachen, und hoffe, dass sie auch dabei bleiben", sagt die Lehrerin. Als Vorbild für die Erstspender wird sie an diesem Tag nicht die einzige Lehrkraft der Schule bleiben.

  • Für alle Spendertermine des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost ist eine Terminreservierung erforderlich.