Großenhain
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Medizin studieren auch mit Notenschnitt 2,6

Bis 31. Januar können sich Abiturienten für ein Studium in Europa bewerben. Initiator ist die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen.

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David Gruhne aus Großenhain (22) studiert bereits Medizin in Ungarn über die KV Sachsen.
David Gruhne aus Großenhain (22) studiert bereits Medizin in Ungarn über die KV Sachsen. © Kathrin Krüger

Region. Wer Medizin studieren möchte, aber keinen Studienplatz in Deutschland bekommt, kann sich nun auch mit einem Abiturschnitt bis zu 2,6 für ein Medizinstudium bewerben. Bei dem von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen initiierten Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ werden die Gebühren für das deutschsprachige Studium der Humanmedizin an der Universität Pécs in Ungarn übernommen. Anschließend kehren die jungen Ärzte nach Sachsen zurück, um ihre Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zu absolvieren und dann als Hausarzt tätig zu werden. So wie David Gruhne aus Großenhain, der seit 2020 in Pécs studiert und es jederzeit wieder so machen würde.

Wer Interesse daran hat, kann jetzt eine Informationsveranstaltung der KV Sachsen besuchen. Neben den Ansprechpartnern der Nachwuchsförderung werden dort auch ein Absolvent der Universität Pécs, sein Patenarzt aus Sachsen und der Vorstand der KV Sachsen teilnehmen, um alle Fragen der Interessierten rund um das Studium und Leben in Pécs und die Bewerbung für das Modellprojekt zu beantworten.

Der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. med. Klaus Heckemann, sagt: „Das Interesse vieler junger Menschen am Medizinstudium ist groß. An deutschen Universitäten gibt es nach wie vor zu wenig Studienplätze." Auf der anderen Seite zeichnet sich immer stärker die Problematik der ärztlichen Unterversorgung in den ländlichen Regionen Sachsens ab. "Mit unserem Modellprojekt erhalten engagierte Abiturienten die Chance, sich ihren Traum vom Arztberuf zu erfüllen, während wir gleichzeitig die ambulante ärztliche Versorgung stärken können."

Das von der KV Sachsen 2013 initiierte Modellprojekt fördert Studenten mittlerweile im zehnten Jahrgang. Aktuell nehmen insgesamt 140 Studenten mit dem Wunsch, Hausarzt in Sachsen zu werden, am Modellprojekt teil. Seit 2019 sind insgesamt 32 Absolventen des Medizinstudiums in Ungarn zur Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zurück nach Sachsen gekommen. Seit 2020 werden zusätzlich zu den 20 von der KV Sachsen und den Krankenkassen gemeinsam geförderten Studienplätzen pro Jahrgang weitere 20 durch den Freistaat Sachsen finanziert, mit dem Ziel der späteren ärztlichen Tätigkeit in Sachsen. (SZ/krü)

  • Chemnitz: Informationsveranstaltung am 5. Januar, 16.30 Uhr, Bezirksgeschäftsstelle der KV, Carl-Hamel-Straße 3, Anmeldung für die Teilnahme vor Ort: per E-Mail an [email protected]. Teilnahme auch digital möglich.
  • Bautzen: am 12. Januar, 16 Uhr, AOK PLUS - Filiale Bautzen, Goschwitzstraße 21, Anmeldung s. o.